Page 41 - CaridinaAusgabe 4/2022
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Foto: Samantha Quaas                                      Szene eines zweitägigen Seminars




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           Verflixt nochmal, das kann doch nicht sein!   Über 1.000 Helfer ausgebildet  noch  gegessen,  aber  eben  eigens  dafür

           Der Bestimmungsschlüssel ist doch eindeu-  Haus der Verbände beim Landessportbund   gezüchtete Exemplare, keine Wildfänge.

           tig. Aber: Ist das jetzt ein Dorn hinter der   in Duisburg, im März 2022, gleich neben   Das Edelkrebsprojekt NRW ist eine Ko-



           Nackenfurche oder nicht? Die Tiere sind   der Regattabahn im Stadtteil Wedau, noch   operation des Fischereiverbands NRW und

           eben doch variabel und ein eigentlich gut   zu Maskenzeit. Los geht’s gleich mit einem   des Nabu-Landesverbands NRW, finanziert

           zur Bestimmung geeignetes Merkmal wie   farbenfrohen Gemälde aus dem Fischerei-  durch das Umweltministerium. „Wesent-

           so ein Dorn kann unterschiedlich ausge-  buch von Kaiser Maximilian I. von Öster-  liches Ziel war von Anfang an, die Öffent-
           prägt sein. Manchmal ist er kaum zu se-  reich, das den Krebsfang in der Drau im   lichkeit  zu  informieren,  denn  oft  wissen

           hen, dann kann man ihn nur fühlen. Wir   Jahre  1504  zeigt!  „Früher  waren  Krebse   Menschen nicht, was sie tun oder was es
           sind auf der Schulung zum ehrenamtlichen   eben einfach nur Nahrung“, verdeutlicht   für Auswirkungen haben kann“, erinnert
           Flusskrebskartierer des Edelkrebsprojekts   Harald und schiebt gleich Bilder von Gast-  Harald.  Erschreckende  Beispiele  fänden

           NRW in Duisburg.                     stätten mit Namen wie „Zum Krebsbachtal“   sich  immer  wieder  in  der  Presse,  wenn

              So schwer ist es aber auch nicht, da soll   oder „Im Krebsloch“ hinterher. Gleichwohl   nicht-heimische Tiere aus falsch verstan-
           kein  falscher  Eindruck  entstehen.  Wenn   werden Edelkrebse natürlich auch heute   dener Tierliebe ausgesetzt würden. Aber:
           man gut aufpasst und nach Anleitung vor-

           geht, ist die korrekte Identifizierung eines

           Krebses kein Hexenwerk. Vor allem, weil
           Projektleiter Harald Groß aus Bad Müns-
           tereifel  sein  Wissen  nicht  nur  gekonnt,
           sondern auch unterhaltsam vermittelt. So

           werden die Schulungen kein Wälzen trocke-
           ner Literatur und morphologischer Details,
           sondern kurzweilige Lehrveranstaltungen
           im Hobby, die Spaß machen.



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