Page 58 - Caridina Ausgabe 3/2022
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Mikroorganismen, der sich auf der Unter-
Foto: Scott Loarie / Public Domain sie mit den Büscheln an den Spitzen ihrer
wasservegetation absetzt. Diesen bürsten
Scheren ab und bringen die Häppchen zu
ihren Mundwerkzeugen.
Ungestörte Garnelen bewegen sich
langsam auf den Wurzeln der Vegetation
am Uferbett, manchmal schwimmen sie
aber auch kurze Strecken. Untergetauchte
Teile können überhängende von Farnen
oder Brombeeren sein, aufstrebende wie
Seggen und Bachflieder oder Wurzeln von
Wasserschierling, Weide, Segge und Brom-
beere. Die Scherenträger mögen geringe
Die Garnelen weiden Pflanzenteile Strömung und sandiges Substrat in den
unter Wasser ab und fressen den meeresnahen Bächen unter 125 m Höhe.
Detritus.
Foto: C. Michael Hogan / CC BYSA 2.5 wiederhergestellt, Auwälder gepflanzt und „Man hat schon früher versucht, Lebens-
200 Millionen Jahre
viele Habitatstrukturen aus Kokosnuss-
räume nachzubilden, aber ohne Erfolg“,
so Preston Brown, Direktor für Gewässer-
stämmen und lebenden Weidenpfählen
gebaut. Diese Lowtech-Strukturen ahmen
schutz vom National Park Service. „Dies
So ein Lebensraum bietet Schutz vor
Lebensräume nutzen, die speziell für sie
Die Laguna de Santa Rosa im Sonoma unterhöhlte Ufer nach. könnte das erste Mal sein, dass Garnelen
geschaffen wurden.“ Zum ersten Mal seit
schneller Strömung und Raubtieren,
County, wo die Kalifornische Süßwasser- während sich die Wurzeln der Weiden 15 Jahren untersuchte die Behörde nach
garnele vorkommt. ausbreiten und verschlungene Räume der Maßnahme Vorkommen und Verteilung
mit lebendem Gewebe bilden können. Die der Garnelen und stellte mittels Beobach-
Nahrung der Garnelen besteht aus dem tung und Unterwasserkameras fest, dass
Detritus aus Algen, Bakterien, Pilzen und sie sich ausgebreitet und ihre Anzahl be-
deutend erhöht haben.
Die Kalifornische Süßwassergarnele ist
variabel gefärbt. Die Männchen sind eher
durchscheinend mit fleckiger Musterung,
sodass sie optisch gut mit der Umgebung
von verrottendem Pflanzenmaterial ver-
schmelzen. Weibchen zeigen Dunkelbraun
bis Violett, manchmal haben sie ein helles
Band auf dem Rücken. Sie können außer-
dem von dunkler Tarnfarbe zu fast durch-
sichtig mit Flecken wechseln.
Weibliche Tiere sind größer als männli-
che. Sie erreichen die Geschlechtsreife am
Ende ihres zweiten Sommers. Danach ver-
Todd Steiner, Direktor, und Preston Brown,
Direktor für Gewässerschutz beim National
Park Service, bei einer Untersuchung.
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