Page 48 - Caridina Ausgabe 1/2022
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man meinen, alle Tiere dieser Gattung fressen unsere
Wasserpflanzen auf. Dem ist nicht so!
Die orange Tylomelania ist ein Hartsubstratler und
kommt im Pososee vom Rand des Sees bis in maxi-
mal sieben Meter Tiefe vor. Sie lebt dort, wie schon
der Name sagt, auf hartem Substrat und muss kräftig
raspeln, um an Nahrung zu kommen. Entsprechend
sehen ihre Zähne und Kaumuskulatur aus.
Eine Schnecke, die hauptsächlich im Weichsub strat
lebt wie etwa Tylomelania patriarchalis, frisst die dort
absterbenden Wasserpflanzen, Schmodder und ande-
res, und benötigt andere Zähne.
Thiara cancellata beim Abraspeln der grünen Hartalgen an der Scheibe. Text � Fotos: Alexa�dra Behre�dt
Eine Posthorn-
schnecke raspelt
Kalk von einer
Sepiaschale, der
Kalk wird auch
oral aufge-
nommen und
verwertet.
Eine Pianoschnecke beim Raspeln und
Filtrieren, der Lappen unter dem rechten
Fühler dient zum Ansaugen von Wasser
und Fangen von Nahrungspartikeln.
Taia sp. sind
nicht nur Wei-
degänger, sie
filtrieren auch
Nahrung aus
dem Wasser.
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