Page 53 - Caridina Ausgabe 1/2022
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In  der  Kultur  sind  diese  Moose  alle
           unkompliziert. Sie benötigen wenig Licht


           zum Überleben. Schöne große Blätter und
           reich verzweigte Triebe bilden sich aber
           nur in nicht zu warmem Wasser bei guter
           Beleuchtung.

            FISSIDENTACEAE
           Die Fissidens-Arten lassen sich leicht von
           anderen Laubmoosen unterscheiden, weil

           ihre  Blätter  rechts  und  links  der  Triebe
           zweizeilig angeordnet sind und nicht drei-                                  Charakteristisch für Fissidens ist die Rip-


           zeilig. Die Blätter haben eine deutliche Mit-                               pe an der Unterseite der Mittelader, die


           telader, an deren Unterseite eine kräftige                                  im oberen Bereich die Spreite ergänzt.
           Blattrippe ausgebildet ist. Die eine Seite                                  Die eine Hälfte der eigentlichen Bla�lä-




           der Blattspreite ist kürzer und endet an   Taiwan-Moos (Taxiphyllum alternans).  che ist dafür verkürzt.


           der Mittelader. Die Spitze des Blattes bilden

           die andere Seite der Blattspreite und die

           Blattrippe.


              So gliedert sich das Blatt in den Schei-
           denteil, bei dem die Blattrippe und die ver-

           kürzte Spreitenseite übereinander liegen,
           und in den Spreitenteil. Die Fissidens-Arten
           werden unter anderem an dem Längenver-
           hältnis des Spreitenteils zum Scheidenteil
           unterschieden. Bei Fissidens fontanus ist
           der Spreitenteil zwei- bis dreimal so lang
           wie der Scheidenteil.
            wEITERE MooSARTEN
           Gelegentlich werden natürlich auch wei-
           tere Moose im Aquarium kultiviert. Einige   Korallen-Moos (Riccardia chamedryfolia).

           von ihnen, wie das Adunctus-Moos (Dre-
           panocladus aduncus)  oder  das  Stringy-
           Moos  (Leptodictyum riparium),  wurden


           von Experten identifiziert. Sie lassen sich

           aber schwer von Arten aus den Gattungen
           Taxiphyllum oder Vesicularia unterscheiden                                    Der Thallus, zu Deutsch auch La-
           und können in der Aquarienkultur nicht si-                                    ger, ist der vielzellige Vegetations-

           cher bestimmt werden.                                                         körper bei Pflanzen und Pilzen,


              Vielfach  werden  Moose  verwechselt                                       der nicht in Sprossachse, Wurzel
           und  dann  mit  falschen  Bezeichnungen                                       und Blatt unterteilt ist. Der Begriff



           weitergegeben.  Die  Identität  von  Aqua-                                    leitet sich vom griechischen
           rienmoosen bleibt darum oft unklar. Das                                       θαλλός thallos für „sprossender

           macht es schwer, bei selteneren und an-                                       Zweig“ ab. Zu den Pflanzen mit

           spruchsvolleren Arten Kulturerfahrungen                                       Thallus zählen die Moose sowie
           auszutauschen.                                                                einige Algengruppen wie die Tan-
                                                                                         ge, die Flechten und viele Vertre-
                        Text � Fotos: Maike Wils-  Die Fissidens-Arten benötigen mehr    ter der Pilze.

                            ter�a��-Hilde�ra�d     Licht als andere Moose.


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