Page 47 - Caridina Ausgabe 1/2022
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Raubschnecke mit weit ausgefahrenem Sipho,
Raub schneck e mit w eit ausg e f ahr enem Sipho ,
der bei der Ortung der Nahrung hilft.
der bei der Ortung der Nahrung hilft.
Nun schneckt sie den Weg in die Richtung weiter, bei
dem sich die Dichte dieser Stoffe erhöht, und kommt
ans Ziel ihrer Suche.
Besonders gut kann man dies bei den Raubschne-
cken beobachten, die ihren Sipho weit herausstre-
cken. Hier hinein strömt das Wasser, die Informationen
werden verarbeitet und sie kommt unweigerlich an
ihre Nahrung. Dies gilt auch bei allen anderen Was-
serschnecken, selbst wenn kein so imposanter Sipho
erkennbar ist. Ist das Futter geortet und die Schnecke
am Ort des Mahls, raspelt ihre Radula das Futter ab.
KLEINE ZäHNCHEN
Die Radula besteht aus sehr vielen kleinen Zähnchen
aus Chitin, die sich in Form und Anordnung, gattungs-
und artspezifisch unterscheiden. Die kleinen Zähne
auf einer zungenartigen Lamelle im Schlund werden
immer wieder erneuert. Die Raspelzunge ist recht lang
und gut zu sehen. Das abgeraspelte Futter gelangt vom
Schlund in den Magen und ins Gedärm zur Verwertung.
Es gibt unterschiedlich ausgebildete Zähnchen und Nahrungsauf- Grafik: Debivort, CC BY-SA 3.0.
unterschiedlich starke Muskulatur, das richtet sich nach nahme einer
dem Umfeld der Schnecke. Wenn man sich beispiels- Schnecke im
weise die orangefarbene Tylomelania ansieht, könnte Schema.
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