Page 53 - Caridina Ausgabe 4/2021
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Catappa
Catappa
Catappa
Unser heimischer
Leaves
Leaves
Edelkrebs (Astacus Leaves
astacus) ist stark
gefährdet.
oder nicht besiedelte Abschnitte im Ver- • Auch bei einem Krebspestausbruch in
breitungsareal, die von der Krebspest nicht einem großen Edelkrebsbestand mit einer
ü berwunden wurden. dadurch anzunehmenden hohen Sporen-
Aus den bisherigen Erkenntnissen las- konzentration im Gewä sser kö nnen trotz
sen sich folgende Rü ckschlü sse ziehen bzw. hä ufig zwischen den Gewä ssern wech-
bestä tigen: selnder Wasservö gel eng benachbarte
• Krebspestausbrü che kö nnen auch bei Gewä sser vor einer Infektion verschont
großen Bestä nden vollkommen unbemerkt bleiben. Die Krebspestü bertragung im Be- PESTICIDE FREE •
ablaufen. stand oder von Tier zu Tier ist offensichtlich •
• Wanderhindernisse und besiedelte deutlich wahrscheinlicher und schneller.
PESTICIDE FREE
Nebengewä sser kö nnen die vollkomme-
ne Vernichtung eines Bestandes ver- KEinE GaranTiE
hindern oder erhö hen zumindest die Die Freilandbeobachtungen sind auf keinen Nachhaltiges
Ü berlebenswahrscheinlichkeit von Rest- Fall als Hinweis zu werten, dass nach einer Naturprodukt
bestä nden. Krebspestinfektion immer Restbestä nde in Für die natürliche
• Das Eindringen amerikanischer Krebse einem Gewä sser zurü ckbleiben oder etwa Wasseraufbereitung
in Lebensrä ume des Stein- und Edelkreb- die Gefahr durch die Krebspest nicht so
ses sind soweit mö glich zu verhindern, hoch ist. Auch in NRW sind viele Bestä nde Beugt bakteriellen
Infektionen und
da es allein dadurch zu einem dauer- durch Krebspest vollkommen ausgelö scht Verpilzungen vor
haften Lebensraumverlust kommt. Nach worden. Daher passt der Titel „Niemals
Krebspestausbrü chen ohne Einwande- geht man so ganz!“ in diesem Fall nicht so
rung von amerikanischen Krebsen ist eine richtig. Auch ist eine Krebspestü bertragung Als Zusatzfutter für
Wiederbesiedlung durch ü berlebende durch Wasservö gel oder andere Arten des Garnelen und Welse
Restbestä nde oder ü ber Wiederansied- Wassertransportes sicher mö glich.
lungsmaßnahmen mö glich. Die Fälle zeigen aber, dass sich eine
intensive Kontrolle der Gewä sser nach
„Ü berlebenden“ durchaus lohnt. Das
macht etwas mehr Hoffnung, die heimi-
Foto: Magnus Hagdorn / CC BYSA 2.0 dann, wenn die weitere Ausbreitung der
schen Flusskrebse zu erhalten – vor allem
amerikanischen Flusskrebsarten in noch
existierende Bestä nde etwa ü ber Krebs-
sperren verhindert wird.
Text: Harald Gross
Der Kamberkrebs (Faxonius limosus) in
Steinkirchen (Baden-Württemberg).
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