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                                                                                                   Catappa
                                                                                                   Catappa
                                                                   Unser heimischer
                                                                                                       Leaves
                                                                                                       Leaves
                                                                   Edelkrebs (Astacus                  Leaves
                                                                   astacus) ist stark
                                                                   gefährdet.

















           oder nicht besiedelte Abschnitte im Ver-  • Auch bei einem Krebspestausbruch in
           breitungsareal, die von der Krebspest nicht   einem großen Edelkrebsbestand mit einer
           ü berwunden wurden.                  dadurch anzunehmenden hohen Sporen-

              Aus den bisherigen Erkenntnissen las-  konzentration  im  Gewä sser  kö nnen  trotz

           sen sich folgende Rü ckschlü sse ziehen bzw.   hä ufig  zwischen  den  Gewä ssern  wech-

           bestä tigen:                         selnder  Wasservö gel  eng  benachbarte
              • Krebspestausbrü che kö nnen auch bei   Gewä sser  vor  einer  Infektion  verschont

           großen Bestä nden vollkommen unbemerkt   bleiben. Die Krebspestü bertragung im Be-             PESTICIDE FREE •
           ablaufen.                            stand oder von Tier zu Tier ist offensichtlich             •

              •  Wanderhindernisse  und  besiedelte   deutlich wahrscheinlicher und schneller.
                                                                                                                    PESTICIDE FREE
           Nebengewä sser  kö nnen  die  vollkomme-
           ne  Vernichtung  eines  Bestandes  ver-  KEinE GaranTiE
           hindern  oder  erhö hen  zumindest  die   Die Freilandbeobachtungen sind auf keinen    Nachhaltiges
           Ü berlebenswahrscheinlichkeit  von  Rest-  Fall als Hinweis zu werten, dass nach einer   Naturprodukt
           bestä nden.                          Krebspestinfektion immer Restbestä nde in     Für die natürliche


              • Das Eindringen amerikanischer Krebse   einem Gewä sser zurü ckbleiben oder etwa   Wasseraufbereitung
           in Lebensrä ume des Stein- und Edelkreb-  die Gefahr durch die Krebspest nicht so
           ses  sind  soweit  mö glich  zu  verhindern,   hoch ist. Auch in NRW sind viele Bestä nde    Beugt bakteriellen
                                                                                               Infektionen und
           da  es  allein  dadurch  zu  einem  dauer-  durch Krebspest vollkommen ausgelö scht   Verpilzungen vor

           haften  Lebensraumverlust  kommt.  Nach   worden.  Daher  passt  der  Titel  „Niemals
           Krebspestausbrü chen  ohne  Einwande-  geht man so ganz!“ in diesem Fall nicht so
           rung von amerikanischen Krebsen ist eine   richtig. Auch ist eine Krebspestü bertragung   Als Zusatzfutter für

           Wiederbesiedlung  durch  ü berlebende   durch Wasservö gel oder andere Arten des   Garnelen und Welse
           Restbestä nde  oder  ü ber  Wiederansied-  Wassertransportes sicher mö glich.
           lungsmaßnahmen mö glich.                Die  Fälle  zeigen  aber,  dass  sich  eine
                                                intensive  Kontrolle  der  Gewä sser  nach
                                                „Ü berlebenden“  durchaus  lohnt.  Das

                                                macht etwas mehr Hoffnung, die heimi-
                                             Foto: Magnus Hagdorn / CC BY­SA 2.0  dann, wenn die weitere Ausbreitung der
                                                schen Flusskrebse zu erhalten – vor allem

                                                amerikanischen  Flusskrebsarten  in  noch
                                                existierende  Bestä nde  etwa  ü ber  Krebs-

                                                sperren verhindert wird.
                                                                  Text: Harald Gross

                                                Der Kamberkrebs (Faxonius limosus) in

                                                Steinkirchen (Baden-Württemberg).


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   CAR2021-04_Buch.indb   53                                                                                     25.10.2021   12:47:51
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