Page 50 - CaridinaAusgabe 3/2021
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Links: Detail des Scheren- Man kann die Arten jedoch gut an der Län- die Scherenfinger des zweiten Schreitbeins
glieds Carpus. ge des Carpus des zweiten Scherenbeins ein weiteres, wichtiges Unterscheidungs-
Rechts: M. leucodacty- unterscheiden; er ist bei M. dayanum recht merkmal dar: Bei M. dayanum sind sie
lus verbringt das ganze lang und bei M. leucodactylus auffallend gefurcht und mit einem dichten, kurzen
Leben im Süßwasser. kurz. Bei erwachsenen Männchen stellen Pelz aus feinen Härchen besetzt, bei M.
leucodactylus dagegen sind sie glatt, und
die ganze Schere ist mit längeren Borsten
besetzt.
STrENG HIErarcHIScH
In der Literatur findet sich nicht viel über
Haltung und Zucht der hübschen kleinen
Macrobrachium von Borneo. Die Art ver-
bringt jedoch ihr gesamtes Leben im Süß-
wasser. Ein großes Aquarium von mindes-
tens 120 Litern ist für die Haltung von acht
bis zehn Tieren geeignet, und die Garnelen
lassen sich im Aquarium nachziehen.
Die Population im Aquarium muss
sorgfältig angepasst werden. Wie andere
Macrobrachium-Arten leben auch unse-
re „Rotscheren“ mit den weißen Fingern
streng hierarchisch: Bei ihnen entwickelt
sich nur ein Männchen im Territorium zum
Alphatier, es ist größer als der Rest und hat
stärker ausgeprägte Scheren. In der Regel
ist es auch intensiver gefärbt und zeigt eine
granatrote bis rotbraune Färbung und in-
tensiv rote Scherenbeine.
Weibchen, Jungtiere und die weniger
entwickelten Männchen sind dagegen
transparent mit leicht rötlichen Tönen auf
Das Rostrum der Rotscherengarnelen.
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