Page 7 - Caridina Ausgabe 2/2021
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Garnelen im Weltraum


           Seit dem Sommer schickt die NASA wie-  Garnelen als Nahrungsquelle eine Option   und Schnecken. Auch wenn noch nicht alle
           der Astronauten von eigenem Boden ins   sein, meint eine Forschergruppe um Lara   technischen Fragen geklärt seien, könnten
           All, 2024 will sie zum Mond zurückkehren   Brown. Bedürfnisse und Anforderungen an   Wirbellose eine Proteinquelle auf Langzeit-
           und bis 2028 eine langfristige Präsenz dort   eine mögliche Art haben sie unter anderem   Weltraumflügen sein.
           aufbauen, später sogar zum Mars. Garne-  auch an der „Red Fire“-Garnele (Neocari-
           len könnten dabei helfen! Schließlich gibt   dina heteropoda), der Rosenberggarnele   Literatur:
           es  noch  einige  Hindernisse  bei  solchen   (Macrobrachium rosenbergii) und der Ro-  BROWN, Lara et al. (2020): Aquatic Invertebrate
                                                                                     Protein Sources for Long-Duration Space Travel.
           Langzeitmissionen und bei der Schaffung   ten Hawaiigarnele (Halocaridina rubra) un-  Life Sciences in Space Research: doi.org/10.1016/j.
           einer  nachhaltigen  Umgebung  könnten   tersucht, aber auch an Muscheln, Austern   Issr.2020.10.002


                                                                                                                         Illustration: Nasa


































            Positivliste unzählige Male widerlegt



            Mit  großer  Irritation  hat  der  Verband  würde.  Crueger  dazu:  „Das  Prinzip  einer  aus dem Artenschutz und den zuständigen
            Deutscher  Vereine  für  Aquarien-  und  Positivliste  ist  in  den  letzten  20  Jahren  Verwaltungen.“ Kathrin Glaw, die politische
            Terrarienkunde, der weltweit größte Ver-  unzählige Male widerlegt und als unsinnig  Referentin des VDA, betonte in diesem Zu-
            band für Aquarianer und Terrarianer, auf  verworfen worden – denn Arten, die häufig  sammenhang  die  Sachkundeschulungen,
            ein  Positionspapier  der  Grünen  Fraktion  gehalten werden und deshalb für solche  bei der Halter und Züchter in Aquaristik und
            in der Bremischen Bürgerschaft (Landtag)  infrage gekommen, sind wegen ihrer Po-  Terraristik ganz vorne lägen. Beide spielten
            zur Heimtierpolitik reagiert. Präsident Jens  pularität gerade ‚Problemarten‘.“ Seltenere  eine wichtige Rolle für den Artenschutz und
            Crueger kommentierte das als „Griff in die  „Spezialistenarten“ hingegen würden von  wissenschaftliche Erkenntnisse.
            Mottenkiste. Es scheint, dass die Bremer  Spezialisten  gepflegt  und  machten  des-  Immerhin habe sich die Bundespartei
            Grünen die Fachdebatte der letzten 20 Jah-  halb keine Probleme – sie würden aber auf  bereits von dem Beschluss der Bremer
            re komplett verpasst haben.“        keiner Positivliste auftauchen und wären  Grünen distanziert – in Bremen bleibe er
              In dem Forderungspapier sprechen sich  daher verboten. „Nicht nur wir als Halter  aber gültig. „Dieser unüberlegte Beschluss
            die Grünen für eine Positivliste aus, die nur  sehen das so, sondern auch Wissenschaft   muss dringend zurückgenommen werden“,
            wenige Arten zur Privathaltung erlauben  und Veterinärmedizin ebenso wie Praktiker  fordert Crueger.



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