Page 16 - Caridina Ausgabe 4/2018
P. 16

SCHWERPUNKTTHEMA














































            Pseudosesarma     die Brutpakete halten: So bilden Sternalpla�e und Ab-  truppe. Zudem bereiten sie den Boden für viele Ve-

            moeschi ist eine   domen den Brutraum, in dem die Eier bis zum Schlupf   geta�onsformen vor, da sie durch ihren ausgeprägten


            der am häufigsten   der Zoea-Larven heranreifen.                  Drang zum Graben den Boden großflächig auflockern.


            gehaltenen Man-      Bedingt durch die seitliche Anordnung der Beine   Dass sie dabei auch noch unterirdisch Vorräte anlegen,
            grovenkrabben.
                              bewegen sich Krabben vorrangig seitwärts fort. Ihre   etwa indem sie Falllaub in ihre Bauten ziehen, bewirkt
                              Scheren jedoch können auch nach vorne bewegt wer-  eine natürliche Düngung des Bodens.
                              den und dienen sowohl als Greif- und Buddelwerk-  All diese Kurzschwanzkrebse vermehren sich als un-
                              zeuge wie als Imponierinstrument. Die Tiere greifen   spezialisierter Fortpflanzungstyp, bilden also Brutpa-

                              und tragen mit ihren Scheren, aber sie zerteilen und   kete mit sehr vielen, kleinen Eiern, aus denen nach der

                              drohen auch mit ihnen. Zum offensiven Kampf hinge-  Reifungszeit Zoea-Larven in Brack- oder Meerwasser
                              gen werden Scheren nur selten eingesetzt.      entlassen werden. Dort durchlaufen die Schlüpflinge


                                 Mangrovenkrabben bilden in ihren Herkun�shabi-  zunächst verschiedene planktonische Zoea-Stadien,


                              taten einen wich�gen Faktor der dor�gen Ökosyste-  wandeln ins schon bodenorien�ertere Megalopa-Sta-

                              me. Einerseits sind sie für viele Tiere unverzichtbare   dium, um danach schlussendlich als Krabben in die
                              Nahrung, andererseits verwerten sie Unmengen or-  Mangrovensümpfe zurückzukehren.
                              ganischer Reststoffe und dienen so als Gesundheits-  Hier offenbart sich ein klarer Unterschied zu Süß-


                                                                             wasserkrabben, denn entwicklungsbedingt ist somit
                                                                             keine Mangrovenkrabbenart vom Meer unabhängig,
                                                                             auch nicht jene, die sehr terrestrisch leben. Für die
                                                                             Tierhaltung gilt hier: Die Vermehrung ist möglich, er-
                                       LITERATUR:                            fordert aber einigen züchterischen Aufwand, um die
                                       Monika Rademacher & Oliver Mengedoht   Bedingungen für die Larvalentwicklung zur Verfügung
                                       (2011): Krabben-Fibel. Dähne Verlag, E�lin-

                                       gen, 96 pp.                           stellen zu können.
                                        Monika Rademacher (2013): Pseudosesarma

                                        bocourti: Die Blaue unter den Roten Man-                 T���: M����� R���������,
                                        grovenkrabben. DATZ 10/2013: 22-27                        F����: O����� M��������



            16




       CAR2018-04_12-17_Mangrovenkrabben.indd   16                                                                   16.10.2018   13:05:36
   11   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21