Page 15 - Caridina Ausgabe 4/2018
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SCHWERPUNKTTHEMA
                     Krabben wachsen durch
                     Häutung, hier bei einer
                     Sesarmops intermedium.

































                  Viele Mangrovenkrabben sind auffällig farbenpräch-



                tig. Das macht sie einerseits für die Tierhaltung attraktiv,
                andererseits aber sind es vorrangig scheue und nacht-
                aktive Lebewesen, die sich gut vor Beutegreifern zu

                verbergen wissen. Dies wiederum fordert vom Krab-
                benhalter viel Geduld, wenn er seine Pfleglinge auch

                mal sehen möchte. Bei manchen Arten wie zum Beispiel
                Pseudosesarma funktioniert das nach einer gewissen

                Eingewöhnungszeit recht gut, bei anderen – hier sei
                exemplarisch Metasesarma aubryi genannt – kaum.
                  All diese Mangrovenbewohner ernähren sich om-
                nivor, jedoch je nach Art mit stärkerer Tendenz zu

                tierischer oder pflanzlicher Nahrung.

                DER HABITUS
                Alle Echten Krabben haben vier Beinpaare sowie zwei   Ein verbindliches Unterscheidungskriterium zwi-  Gut ist an dieser
                Scheren, die ursprünglich ebenfalls mal Beine waren,   schen  den  Geschlechtern  ist  die  Bauchklappe  ge-  frisch gehäuteten

                jedoch im Laufe der Evolution zu Greifwerkzeugen   schlechtsreifer Exemplare. Sie ist bei Krabbenweib-  Chiromanthes de-

                umfunktioniert wurden. Bei Mangrovenkrabben kann   chen generell breiter und runder geformt als die ihrer   haani das den
                                                                                                            Sesarmiden eige-

                man einen offensichtlichen Geschlechtsdimorphismus   männlichen Pendants. Anders als bei vielen anderen   ne, an einen Bart
                erkennen: Weibliche Tiere sind kleiner und zierlicher   Dekapoden  wie  Krebsen,  Garnelen,  Langusten  und   erinnernde Zirku-
                als ihre männlichen Artgenossen, zudem sind ihre   Hummer haben Krabben keinen nach hinten ragenden   lationssystem für

                Scheren kleiner und die Färbung meist weniger in-  Schwanz mit abschließendem Schwanzfächer (Telson),   das Atemwasser
                tensiv.                                       sondern einen verkürzten Schwanz, der unter den   zu sehen.

                  Diese Merkmale reichen jedoch nicht zur zuver-  Bauch geklappt die Sternalplatte bedeckt.
                lässigen Geschlechterunterscheidung, da sie variabel   Die reduzierte Schwanzform brachte den Tieren
                sind. Je nach Lebenssituation lässt sich bei Krabben   auch  die  Bezeichnung  Kurzschwanzkrebse  ein.  Das

                ein verzögertes Wachstum beobachten, sodass auch   umgeklappte Abdomen besteht aus mehreren, teils

                männliche  Exemplare  einen  weiblich  anmutenden   versteiften Segmenten und endet in einem einteiligen,

                Habitus aufweisen können. Regenerierte Gliedmaßen   knopfartig anmutenden Telson. Bei Krabbenweibchen
                können zudem auch kleiner und filigraner sein.  verbergen sich unter dieser Klappe Pleopoden, welche



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