Page 60 - Caridina Ausgabe 2/2018
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GARNELE, KREBS & CO.
































            Auf Filtermatten siedeln sich die Schwämme gerne an.




            Organe, sondern nur wenige verschiedene spezialisierte Zellen   Von rötlich über gelb bis grün und braun zeigen sich die Süßwas-
            und ernähren sich durch Filtration. Geißelzellen erzeugen eine   serschwämme, hervorgerufen durch verschiedene Einlagerungen.
            Strömung und saugen durch feine Poren auf der ganzen Oberflä-  „Die grünliche Farbe kommt durch symbiontische Grünalgen zu-
            che Wasser mit organischen Substanzen und Kleinstlebewesen   stande, die sich im Schwammgewebe eingenistet haben“, informiert
            in den Schwammkörper und in Fresszellen, die Nahrung an die   der Naturschutzbund weiter. „Die Algen genießen den Schutz vor
            anderen Zellen verteilen.                               Fressfeinden und werden stets mit frischem Wasser versorgt, der
              Ihr Skelett besteht aus Kieselsäurenadeln, die für die Bestim-  Schwamm erhält von den Algen Sauerstoff und Nahrung.“

            mung essenziell sind, und sie kommen laut NABU Schleswig-Hol-  Schwämme vermehren sich über sogenannte Gemmulae (Gem -
            stein in fast allen größeren Seen und Flüssen vor, darunter im   mula = kleine Knospe), kugelförmige Winterstadien, die Ur- oder
            Bodensee ebenso wie in der bayrischen Amper oder der Münch-  Stammzellen erhalten, erklärt der Gewässerbiologe Patrick Stein-
            ner Würm, in den Rheinhäfen bei Mannheim und Köln und der   mann  auf  seiner  Seite.  Im  Spätsommer  zerfallen  die  meisten
            Schwentine (Ost-Holstein).






                Steckbrief

                Wissenschaftlicher Name:
                Spongillidae (Gray, 1867)
                Stamm: Schwämme (Porifera)
                Klasse: Hornkieselschwämme
                 (Demo  spongiae)
                 Familie: Süßwasserschwämme

                 Größe:
                 in Aquarien klein bleibend
                 Wassertemperatur: 20-28 °C
                 Wasserwerte:
                  0-5 °KH; pH 6,5-7,5
                  Aquariengröße: ab 10 Liter                                                               Fotos: W. Missbichler
                  Ernährung: frisch geschlüpfte      Schwämme auf einer Rückwand im Aquarium.
                  Artemia, feines Staubfutter

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