Page 33 - Caridina Ausgabe 2/2018
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Links: Die Aquarieneinrichtung erfolgt als
Flussbiotop mit Versteckplätzen.
Rechts: Männchen haben größere Scheren
als Weibchen.
IN DER AQUARISTIK
Es sind hier in erster Linie drei Arten aus der
Gruppe der Ringelhandgarnelen bekannt
geworden: M. assamense, M. dayanum und
M. hendersoni. Gerade die ersten beiden
Arten werden seit vielen Jahren gerne ge-
pflegt, da sie sich im Aquarium willig fort-
pflanzen. Alle Arten von Ringelhandgarnelen
weisen gerillte und mit feinen Härchen be-
setzte Scherenfinger am zweiten Scheren-
beinpaar auf.
M. agwi zeigt vom allgemeinen Kör-
perbau, speziell aber auch im Bau der
Scherenbeine große Ähnlichkeit mit die-
sen Arten, besitzt aber keine Behaarung
an Scherenfingern oder Handflächen. Von
einer weiteren Art aus Nordindien, M. al
tifrons, welche ebenfalls keine Behaarung
der Scherenbeine aufweist, kann unsere
Art durch eine abweichende Bezahnung
der Scherenfinger unterschieden werden.
Im Aquaristikhandel erkennt man Ma
crobrachium agwi neben dem allgemeinen
Körperbau an der Lebendfärbung. Auf ei-
ner rotbraunen, manchmal auch gräuli-
chen oder bläulichen Grundfärbung zeigen
die Tiere an der Basis des Schwanzfächers
einen breiten helleren Querstreifen.
Mit ihren großen Augen behalten sie Steckbrief
INTERESSANTE DETAILS den Überblick.
Wie alle Arten der Gattung aus den ost- Deutscher Name:
indischen Mittelgebirgsbächen tragen AGW-Großarmgarnele
trächtige Weibchen von M. agwi an den In den natürlichen Habitaten der Tiere Wissenschaftlicher Name:
Schwimmbeinen eine relativ geringe An- gibt es nur wenige Wasserpflanzen. Ver- Macrobrachium agwi
zahl von großen Eiern, aus denen weit ent- steckmöglichkeiten in Form von Steinauf- Herkunft: Cooch Behar,
wickelte Larven schlüpfen. Diese sind nach bauten oder Wurzelwerk werden den Gar- Ostindien
dem Schlupf bereits an Bodenleben und nelen als Beckeneinrichtung eher gerecht
Größe: bis 55 mm
Süßwasser angepasst und können mit den als eine dichte Bepflanzung. Verstecke
erwachsenen Tieren aufgezogen werden. müssen den territorial veranlagten Tieren Wasserwerte: ab 6 °dGH,
Die Tiere stellen ähnliche Ansprüche der Gattung Macrobrachium immer gebo- pH 6,5-7,5, Temp. 20-
wie die bekannteren Vertreter der Ringel- ten werden, um frisch gehäuteten oder 26 °C, viel Sauerstoff
handgarnelen, also mit mittelhartem, sau- schwächeren Tieren Rückzugsmöglichkei- Ernährung: Mückenlarven,
erstoffreichem Wasser und Temperaturen ten zu bieten. Frostfutter, tote Mitbewohner,
bis 26 °C kommen sie gut zurecht. Text & Fotos: Werner Klotz Flocken- und Granulatfutter
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