Page 31 - Caridina Ausgabe 1/2018
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Die Palenque-Garnele knabbert gern an pflanzlichen
                Abfallstoffen herum


                waldbach namens Río Otulum vor, der gleich außer-
                halb des Eingangs zu den „Ruinas“ fließt. Es ist ein klei-
                ner, flacher Bach, der malerische kleine Wasserfälle
                bildet. Das glasklare, 25 °C „kühle“ Wasser (13 °dGH;
                12 °KH; pH 7,5) ergießt sich über kalkige Terrassen
                und in der Trockenzeit flache, meist kaum mehr als 20
                Zentimeter tiefe Pools, in denen abgestorbene Blätter
                und Zweige liegen.
                  Den Erstbeschreibern war das Vorkommen „ihrer“
                Garnele im Otulum offenbar gar nicht bekannt. Sie
                beschrieben die Art aus dem Río Perlas aus Ocosingo.
                Auch dieses Gewässer weist strömende Bereiche und
                Pools von 0,40 bis 1,50 m Tiefe auf (Temperatur: 20-
                23 °C, pH-Wert 7,6-7,9). Der Bodengrund ist sandig
                oder steinig und mit verrottendem Material bedeckt.
                Wurzeln und Gräser bieten den Garnelen im Uferbe-
                reich zusätzlichen Schutz.
                  Die kleine Garnele, die man vielleicht als „Maya-“
                oder „Palenque-Garnele“ bezeichnen kann, erreicht
                laut  Erstbeschreibung  im  männlichen  Geschlecht
                knapp sechs Zentimeter Gesamtlänge, während die
                Weibchen etwa zwei Zentimeter kleiner bleiben. Ihr
                Körperpanzer (Carapax) ist im Wesentlichen glatt und
                das Rostrum trägt – oben wie unten – eine variable
                Anzahl Zähne (M: 8-11/1-5 W: 7-11/2-5).

                AUSGESPROCHEN HÜBSCH
                Das nahezu dreieckige Mittelstück des Schwanzes
                (Telson) ist kürzer als die seitlichen Flügel und trägt
                zwei Paare dorsaler Dornen. Hände, Finger und Schreit-
                beine sind fein behaart und der Appendix masculi-
                nus (das Begattungsorgan) der Männchen trägt an











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                                                                                            „Ruinas“ in einem kleinen Wasserlauf
                                                                                            namens Otulum, der malerische Terras-
                                                                                            sen bildet.

                                                                                             Dieser gigantische Maya-Kopf aus
                                                                                            Stein schmückt die Kreuzung, an der
                                                                                            es in die Stadt Palenque oder zu den
                                                                                            Ruinen geht.



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