Page 29 - Caridina Ausgabe 1/2018
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GARNELE , KREBS & C O .
GARNELE, KREBS & CO.
G. rathbunae handeln, da sie auch auf dem „Mt. Madja-as“ in
der Municipality Culasi vorkommt.
KARSTFORMEN
Die sehr auffällige Form Geosesarma ‘Nabas‘ hat weiße Scheren,
schwarze Extremitäten und einen hellroten Carapax. Sie kommt
nur in einem kleinen Karstgebiet im Osten der Nordwest-Halbinsel
vor, wo ich sie im Eingangsbereich einer Kalksteinhöhle entdeckt
habe. Die stark verkarsteten Kalksteinböschungen im Umfeld die- 1
ser Höhle werden ebenfalls bewohnt, nach starken Regenfällen
sind sie dort auch tagsüber zu sehen. Bei länger anhaltender Tro-
ckenheit ziehen sich diese Krabben offenbar weit in Karstspalten
zurück, wo es noch Restfeuchtigkeit gibt.
Geosesarma ‘Malumpati‘ ist eine Karstform mit dunkelroten
Extremitäten, der Carapax ist hell- bis dunkelrot und die Scheren
sind weiß oder orangefarben. Sie lebt in einem kleinen Karstgebiet
im Westen der Halbinsel, wo man sie bei Regen auch tagsüber
an den Felsen beobachten kann. Möglicherweise handelt es sich
um eine Farbform von G. ‘Nabas‘, obwohl es keine direkte Verbin-
dung zwischen den beiden Populationen gibt. Während die G.-
‘Malumpati‘-Population direkt in der Nachbarschaft eines Flusses
lebt, ist der Lebensraum von G. ‘Nabas‘ ein größeres Stück vom
nächsten Gewässer entfernt.
Geosesarma ‘Bulaboc‘: Diese Form ist schon geografisch sehr 2
deutlich von allen anderen Geosesarma auf Panay getrennt: Sie
kommt in einem isolierten Karstgebiet im Südosten der Insel vor.
Bei dieser Art sind Carapax und Extremitäten schwarzrot, die
Scheren hellrot und die Unterseite rotbraun. Ich habe dieses Ge-
biet bisher nur während der Trockenzeit besucht, dann sind diese
kleinen Krabben recht selten. Vermutlich sind sie während der
Regenzeit wesentlich aktiver. Der nächste Fluss ist vom bekannten
Lebensraum dieser Art weit entfernt.
BEEINDRUCKENDE VIELFALT
Dass auf einer Insel von gerade mal 12.000 Quadratkilometer
Größe fünf deutlich unterscheidbare Taxa von Geosesarma vor-
kommen (vier davon sind mit Sicherheit distinkte Arten, sie unter-
scheiden sich nicht nur in der Färbung voneinander) ist durchaus
beeindruckend – vor allem, weil von den gesamten Philippinen 3
bislang erst fünf Arten beschrieben sind. Mehrere Beschreibun-
gen, darunter auch die von einer der Panay-Arten, sind allerdings
in Vorbereitung oder bereits im Druck, und das Beispiel Panay
zeigt, dass in der Tat etliche Neubeschreibungen von den Philip-
pinen zu erwarten sind.
Text: Maren Gaulke, Fotos: Arnold De�egillo
1 Ein typisches Karsthabitat. 2 Auch Geosesarma ‘Malumpa-
ti‘ ist eine Kars�orm. 3 Geosesarma ‘Bulaboc‘ ist deutlich von
allen anderen Populationen auf der Insel getrennt. 4 Relati v
auffällig gezeichnet präsentiert sich Geosesarma ‘Nabas‘.
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