Page 28 - Caridina Ausgabe 1/2018
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GARNELE ,  KREBS   &  C O .
             GARNELE, KREBS & CO.



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                                                                                                     ‘Egpako‘ könnte es sich
                                                                                                     um die bisher einzige
                                                                                                     beschriebene Geoses-
                                                                                                     arma von Panay han-
                                                                                                     deln, G. rathbunae.










                                                                                                     Unten: Der typische
                                                                                                     Lebensraum von
                                                                                                     Geosesarma ‘Egpako‘.






























            Schon mehrfach habe ich über Vertreter der Gattung Geosesarma

            von der zentralphilippinischen Insel Panay berichtet. Hier möchte
            ich eine kurze Vorstellung aller inzwischen dort gefundenen For-
            men und ihrer jeweiligen Lebensräume geben. Beschrieben ist   WALDBEWOHNER
            bislang nur eine Geosesarma von Panay: G. rathbunae (Serène,   Geosesarma ‘Sibaliw‘ nenne ich diese einfarbige, leuchtend hell-
            1967). Die Beschreibung basiert auf zwei konservierten Exemp-  rote Art, die am weitesten verbreitete Geosesarma auf Panay. Sie
            laren, einem Männchen und einem Weibchen, deren Lebendfär-  ist ein typischer Waldbewohner, der im Tieflandregenwald bis in

            bung nicht bekannt ist.                                etwa 800 m Höhe vorkommt sowie in Sekundärwald und einem

              Die Fundortangabe: „Culasi, Ile Paway“ ist mehr als dürftig.   vor mehreren Jahrzehnten im Norden der Insel angepflanzten

            Zum einen handelt es sich fraglos um die Insel Panay (eine Philip-  Mahagoniwald. Man findet sie in Baumhöhlen, Verstecken am

            pineninsel namens „Paway“ ist mir nicht bekannt), zum anderen   Waldboden und in Felsspalten. Sie erreichen in geeigneten Le-

            ist Culasi der Name einer Gemeinde in der Provinz Antique im   bensräumen eine hohe Dichte, gelegentlich sieht man mehrere
            Norden und Westen von Panay, zu der zahlreiche Küstenorte, aber   Exemplare im selben Versteck.
            beispielsweise auch der „Mount Madja-as“, mit 2.117 Meter über   Die einfarbig orangegelbe Form Geosesarma ‘Egpako‘ kommt
            Normal-Null der höchste Berg auf Panay, gehören. Bei der hier   nur im Bergregenwald der „West Panay Mountain Range“ vor,
            vorgestellten G. ‘Egpako‘ könnte es sich um G. rathbunae handeln   einem 140 Kilometer langen Gebirgszug, der Panay von Nord
            (dies wird derzeit überprüft), aber bei allen hier angegebenen   nach Süd durchzieht. Sie lebt unter Moos auf dem Waldboden

            Bezeichnungen handelt es sich nur um Arbeitsnamen, die aus   oder am Uferrand kleiner Bergbäche und ist deutlich seltener

            dem ersten Fundort resultieren.                        als die anderen Formen. Bei diesem Taxon könnte es sich um


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