Page 33 - caridina 3/2017
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Ein Zufluss zu den
Ajamaruseen mit
roten Vallisnerien.
Nach einer kurzen, hektischen Jagd hielt ich meinen
ersten selbstgefangenen C. boesemani in den Händen.
Wo einer ist, sind auch noch mehr, und so suchte ich
den klaren Grund nach Verstecken ab. Meine beiden
Begleiter hatten sich in ein nahegelegenes Dorf be-
geben, um mit den Einheimischen zu sprechen. Nach
zehn Minuten kamen sie angelaufen und hinter ihnen
ein lauter, aufgeregter Mann, der wollte, dass wir so-
fort verschwinden.
TANZENDE MACHETE
Nicht schon wieder, dachte ich nach den Erfahrungen,
die ich vor Jahren an den Pania-Seen in Zentral-Papua
gemacht hatte. Auch dieses Mal hatte der Mann eine
lange Machete in der Hand, mit der er wild herum-
fuchtelte. Ein kurzes Gespräch und ein paar indo-
nesische Banknoten konnten ihn für zehn Minuten
beruhigen, bevor er wieder anfing zu brüllen und die Ich versuchte, ruhig zu bleiben und meine Sachen Einige Kilometer
Machete tanzen ließ. zu packen, denn die Fotoausrüstung konnte ich nicht südlich der Seen
Schleunigst machte ich ein paar Unterwasserbilder. einfach liegenlassen. Selbst einige Euros vermochten tri� man schon
An viel mehr war nicht mehr zu denken. Die roten den Wütenden nicht gütig zu stimmen. Schnell ins auf die ersten
Cherax „Blue
Vallisnerien hatten es mir angetan und ich pflückte Auto und weg. Die hinterhergeworfene Machete und Moon“.
schnell einige, bevor der Mann völlig seine Fassung einige Steine verfehlten das Auto nur knapp.
verlor und selbst die durch das Spektakel angelock-
ten Dor�ewohner angriff. Die packten ihre Kinder, GROSSE KREBSE SELTEN
ließen alles stehen und liegen, und rannten, was das Nach zwei Kilometern war von all dem nichts mehr
Zeug hielt. zu hören und ich wagte den nächsten Versuch an ei-
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