Page 55 - Caridina Ausgabe 1/2017
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FISCHE
Rechts: Bodendecker wie hier Elatine hydropiper sind
ein idealer Junggarnelenschutz.
Die Nachzucht ist nicht sonderlich schwierig. Denn
Blauaugen sind Dauerlaicher, das bedeutet, dass sie
täglich einige Eier ablegen. Die klebenden Eier werden
an Pflanzen oder in einem speziellen Laichmopp aus
Synthetikwolle (Baumwolle würde faulen) abgelegt.
Nach ungefähr zehn bis zwanzig Tagen, abhängig von
Art und Wassertemperatur, schlüpfen die Jungen, die
sofort frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien fressen kön-
nen. Sind an der Oberfläche einige dichte Pflanzenbe-
stände vorhanden, können einige Junge durchkommen
(die Eltern stellen ihnen sonst nach), oder man schöpft
sie mit einem Löffel ab und zieht sie separat auf.
VERGESELLSCHAFTUNG
Die hier vorgestellten Blauaugen sind relativ friedli-
che Fische, die auch eher die oberen Wasserschichten
bevorzugen und nur selten in Bodennähe zu finden
sind. Daher sind die Junggarnelen – ältere können
sowieso nicht gefressen werden – etwa der Gattungen
Caridina und Neocaridina nicht sonderlich gefährdet.
Kommen noch Bodendecker dazu, in deren Lücken
sich die Junggarnelen dann sowieso meist aufhalten,
sind kaum Verluste zu befürchten.
Nicht unprobematisch ist es aber, wenn man Blau-
augen und Zwergflusskrebse vergesellschaften will.
Hinderungsgrund ist die Temperatur, denn fast alle
Cambarellus�Arten mögen unter 24 °C, während das
die Mindesttemperatur für Blauaugen ist.
Text & Fotos: Harro Hieronimus Die Amanogarnele ist ein guter Partner für die meisten Blauaugen.
Zwergflusskrebse
wie CPOs sind wegen
der unterschiedlichen
Temperaturanforde-
rungen keine gute
Gesellschaft für
Blauaugen.
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