Page 26 - Caridina Ausgabe 4/2016
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GARNELE, KREBS & CO.
bis 28 °C ist für die Branchinella thailandensis notwen- Die Nauplien benötigen im Wasser befindliche
dig. Im Wasser sollte kein Salzgehalt messbar sein. An pflanzliche oder tierische Organismen. Sie bevorzugen
den pH-Wert wird kein besonderer Anspruch gestellt, Algenwasser (grünes Wasser), können aber auch gut
wenn er sich um pH 7 bewegt. mit Algenpulver, Fischfutterpulver und Hefe-Wasser-
Der Schlupf der kleinen Feenkrebse erfolgt aus den Lösung gefüttert werden. Algenwasser produziere ich
Zysten innerhalb von ein bis drei Tagen. Klappt dies in einem 50-cm-Aquarium mit Pumpe, die das Wasser
nicht, so ist das Wasser ungeeignet oder die Tempe- die ganze Zeit bewegt. Darüber brennt ständig Licht.
ratur war zu niedrig. Für einen neuen Versuch einfach Die Grünalgen werden mit billigem Pflanzendünger
die Zysten (besser geht‘s mit dem Paketklebeband) gedüngt. Dort entnehme ich dann immer etwas Al-
trocknen und wieder neu ansetzen. Immer daran gensuppe, um die Feen zu füttern.
denken, dass die Zysten sehr klein sind und daher Als Grundlage für meine alternative Futterlösung
eine geringe Anzahl von ihnen bereits ausreicht, um verwende ich herkömmliches, feines Fischfutter und
eine schöne Menge an Feenkrebsen aufzuziehen. Die Trockenhefe im Verhältnis 3:1. Die Futteremulsion
Nauplien sind sehr, sehr klein und erinnern etwas an wird mit etwa 100 ml lauwarmem Wasser hergestellt,
Pantoffeltierchen. Sie schwimmen langsam im Wasser etwa ein bis drei Stunden bei Zimmertemperatur ru-
umher, am Licht orientiert. Nach etwa drei Tagen sind hen gelassen und dann im Kühlschrank aufbewahrt.
sie bereits als kleine Feenkrebse mit einer Größe von Bei der Fütterung immer die Emulsion erst umrühren
knapp einem Millimeter erkennbar. und nur so wenige Tropfen füttern, dass das Wasser
Tageweise kann nun Wasser aufgefüllt werden. Bit- nicht trüb wird. Meist reichen wenige Tropfen. Bei Al-
te keine Wasserwechsel mit frischem Wasser machen genwasser so viel geben, dass das Wasser eine grüne
und immer nur sehr wenig Wasser nachgießen, da die Färbung erhält. Warte nun ab, bis das Wasser wieder
kleinen Feen sehr empfindlich auf Veränderungen der klar wird. Danach kann wieder gefüttert werden.
Wasserwerte reagieren.
ZUCHT UND ZYSTEN
AUFZUCHT UND FÜTTERUNG Nach etwa 14 Tagen, abhängig von Fütterung und
Nach drei bis vier Tagen kann mit der Fütterung be- Temperatur, haben die Feenkrebse eine Größe von
gonnen werden. Aufgrund der Fütterung und des circa ein bis 1,5 Zentimetern erreicht und beginnen
damit verbundenen zusätzlichen Sauerstoffbedarfs mit der Eiproduktion. Weibliche Feenkrebse erkennt
kann eine leichte Belüftung im Aquarium eingebracht man an dem Eierpaket. Fertig entwickelte Eier sin-
Bei konstant hohen
Temperaturen kann werden. Die Membranpumpe bitte nur so einstellen, ken auf den Boden. Ein Weibchen kann im Laufe des
man die Zucht dass die Belüftung möglichst gering ist und große Bla- Lebens einige hundert bis tausend Eier produzieren,
auch im Maurerkü- sen kommen. Zugleich wird durch die Belüftung eine was von der Konstitution der Tiere abhängt. In den
bel probieren. Kahmhaut vermieden. Eiern stockt die Entwicklung nach einer gewissen Zeit
und die Zysten können getrocknet viele Monate oder
einige Jahre überdauern.
Feenkrebse werden etwa sechs bis zwölf Wochen
alt. Da aus den Zysten, die ins Aquarium abgegeben
werden, noch keine kleinen Feenkrebse schlüpfen,
ist die Freude mit einem Ansatz nach zwei bis drei
Monaten vorbei. Nun gießt man sehr vorsichtig das
Wasser ab und lässt den Bodengrund komplett durch-
trocknen. Dieses Gemisch aus Zysten und feinem Sand
kann dann, wenn er komplett durchgetrocknet ist, für
einen neuen Ansatz genommen werden.
Alternativ saugt man regelmäßig den Boden mit
einem feinen Schlauch ab, fängt Bodengrund und Zys-
ten in einem feinsten Sieb auf und nutzt dann dies als
Grundlage für Neuansätze.
Text & Fotos: K. A. Quante
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