Page 21 - Caridina Ausgabe 2/2016
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TITELTHEMA





                        Jedem, der sich für

                    Krabben interessiert und
                 Spaß an kleinen roten Schön-
                heiten hat, dem kann ich diese
                  Krabben nur ans Herz legen

                   und mit ruhigem Gewissen
                             empfehlen.



                                                                      1
                Jungtiere im gesamten Wasserteil und verstecken sich
                dabei recht gern im dichten Javamoos. Da ich als Bo-
                dengrund graubraunen Flusssand eingebracht hatte,
                waren die Kleinen auf diesem nur sehr schwer zu er-
                kennen und man musste schon genau hinsehen, um
                zumindest kleinste Bewegungen zu sehen.
                 Fünf Wochen später waren die Jungkrabben bereits
                auf 15 Millimeter Gesamtgröße herangewachsen und
                mir fiel auf, dass sie bei Begegnungen untereinan-
                der zwar mit ihren Scheren drohten, aber doch keine
                Kämpfe  oder  Verletzungen  zu  erkennen  waren.  Im
                Gegenteil, sie bildeten sogar Gruppen. Erst in einem
                Alter von circa vier Monaten konnte ich Tiere entde-  2
                cken, die das eine oder andere Bein verloren hatten
                und es war auch eine stetige Abnahme der Population
                festzustellen. Will man somit eine größere Anzahl an
                Tieren aufziehen, sollte man sie rechtzeitig trennen
                und auf mehrere Behälter aufteilen.
                 Etwa zur gleichen Zeit konnte ich eine sehr interes-
                sante Beobachtung machen, die sicherlich auf das na-
                türliche Verhalten in der freien Natur zurückzuführen
                ist. Da die Tiere nun langsam anfangen, ihre rötliche
                Farbe zu bekommen und dadurch auf dem Untergrund
                von oben nicht mehr so gut getarnt sind, fühlen sie
                sich nur noch richtig wohl, wenn sie sich unter einem   3
                Sichtschutz befinden. Das geht so weit, dass sie ein
                Blatt mit sich umhertragen, unter dem sie sich wie
                unter einem Schirm verstecken. Das sieht schon lustig
                aus, wenn man die Kleinen beobachtet, wie sie sich
                ducken und dabei das Blatt als Deckung benutzen,
                um beim Weiterlaufen das Blatt wieder über sich zu
                spannen.           Text & Fotos: Armin Senger


                1  Das vier Monate alte Jungtier nimmt sich ein
                Blatt als Sichtschutz.  2  Dieses Männchen lässt sich
                gut auf die Unterseite schauen.  3  Bei diesem Männ-
                chen sind die Mundwerkzeuge gut zu erkennen.
                4  2008 konnten wir dieses Tier fangen und an Ort    4
                und Stelle im Fotobecken dokumentieren.




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