Page 19 - Caridina Ausgabe 2/2016
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TITELTHEMA
Bereits während einer aquaristischen Reise 2008
konnte ich Phricothelphusa limula im Süden der In-
sel Phuket in Thailand fangen. Damals habe ich die
Tiere in einem Bach in der Nähe des Ortes Chalong
entdeckt. Da sich in dem Bach keine höheren Wasser-
pflanzen oder ähnliche Verstecke befanden, hatten
sich die Tiere im Wasser zwischen den kindskopfgro-
ßen Steinen versteckt. Da ich sie am Anfang meiner
fünfwöchigen Reise im südlichen Thailand fand, nahm
ich keine Krabben mit, um ihnen die lange Zeit bis zur
Heimreise zu ersparen.
DER LEBENSRAUM
Vier Jahre später führte uns eine Reise an den schö-
nen Bang Pae-Wasserfall. Da es leider an diesem Tag
regnete und unsere Begleiter keine Lust hatten, zu
dem Wasserfall aufzusteigen, nutzte ich die Zeit vor
Ort, mir den Bach näher anzusehen. Der Wasserstand
war für Ende Januar (eigentlich Trockenzeit) erwar-
tungsgemäß niedrig und es war auch so gut wie kei-
ne Strömung ersichtlich. Ich entdeckte nur wenige
kleine Fische, ich vermute, es waren Inselbärblinge
(Brachydanio kerri).
Beim Weggehen habe ich gegen einen handball-
großen Stein getreten und aus dem Augenwinkel
noch etwas Rotes weghuschen sehen. Nun war mein
Interesse geweckt, ich drehte mehrere große Steine ter doch wenige Zentimeter Wasser. Oft befanden Oben: Nur wenige
um und entdeckte zu meiner großen Überraschung sich hier mehrere wunderschön rote Krabben. Da es Zentimeter Wasser
unter jedem zweiten oder dritten Stein rote Krabben! überwiegend zwei oder drei Tiere waren, kann man haben ihnen zum
Diese Steine lagen zwar nicht direkt im Wasser, aber vermuten, dass es sich eventuell um ein männliches Leben gereicht.
wenn man sie anhob, standen in den Kuhlen darun- Tier mit einem kleinen Harem handelte. Zumindest Unten: Ein Weib-
aber kann man erkennen, dass die Tiere zeitweise chen mit frisch
Gruppen bilden und dann recht friedlich sind. aufgenommenen
Eiern.
HALTUNG UND VERHALTEN
Zuhause habe ich zwei Paare von zehn Tieren behalten
und die restlichen Exemplare an zwei befreundete
Aquarianer verteilt. Ich habe mir beim Einrichten der
Aquaterrarien den Lebensraum der Krabben zum Vor-
bild genommen und versucht, die Ansprüche so gut
es geht zu berücksichtigen. Da ich die Tiere in flachen
Pfützen mit guter Deckung von oben gefunden hatte,
wollte ich ihnen das auch bei mir zu Hause bieten. Ich
habe bei der Einrichtung auf flachen Wasserstand mit
Unterständen und Höhlen geachtet. Zusätzlich wurde
noch eine Schale mit Flusssand eingebracht. Allerdings
konnte ich später die Krabben nie auf diesem Landteil
beobachten, sondern nur anhand von Spuren im Sand
In diesem kleinen Flüsschen fanden wir die vermuten, dass die Tiere diesen nur in der Nacht und
Krabben. völlig ungestört aufsuchen. Beim Futter fällt auf, dass
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