Page 20 - Caridina Ausgabe 1/2016
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TITELTHEMA



















































                        Die Krebspest






            Woher die Gefahr für unsere heimischen Krebse
            wirklich kommt und was sie für das

            Wirbellosenhobby bedeutet




                              Vor gut 150 Jahren kamen, wahrscheinlich mit Ballast-
                              wasser aus den USA, amerikanische Krebse erst in die
                              Lombardei (Italien) und dann zu uns – das Todesurteil
                              für viele einheimische Krebse.
                                 Damals gab es in vielen Bächen und Flüssen Edel-
                              krebse (Astacus  astacus).  Was  keiner  wusste  oder
                              ahnte, war, dass die amerikanischen Kamberkrebse
                              (Orconectes limosus) eine pilzähnliche Erregerspore
                              (Aphanomyces astaci) auf ihrem Körper transportier-
                              ten. Sie selbst waren dagegen immun. Für die einhei-
                              mischen Krebse, mit denen die Amerikaner in Kontakt      Der Erreger der Krebspest gehört
                              kamen, war sie aber tödlich. Deswegen nannte man     zu den Oomyceten (Ei- oder Scheinpilze).
                              diese Infektion Krebspest. So verschwanden viele der          Foto: T. Duperray, CC-BY 3.0




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       CAR2016-01_Inhalt_Buch_NEU.indb   20                                                                          19.01.2016   10:00:59
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