Page 11 - Aquaristik Ausgabe 4/2024
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Ein umfassender Führer zu den Süßwasserfischen Uruguays  einen  einzigartigen  Überblick  über  die  charakteristischen
              ist jetzt als PDF erschienen.                       Merkmale,  die  Biologie,  die  Vielfalt,  die  Verbreitung,  den
                „Peces de Agua Dulce de Uruguay Segunda Edición“, auf  Erhaltungszustand und die Artenzusammensetzung der Gat­
              Deutsch „Süßwasserfische aus Uruguay – Zweite Auflage“,  tungen von Süßwasserfischen, die bisher in Uruguay erfasst
              richtet sich an Laien, Hobbyisten und Forscher und bietet  oder beobachtet wurden.
                                                                                          „Im Vergleich zur ersten Ausgabe
                                                                                       dieses Buches (Teixeira de Mello et
                                                                                       al.  2011)  haben  wir  alle  bisher  re­
                                                                                       gistrierten Arten aufge nommen, die
                                                                                       Qualität der Fotos ver bessert und In­
                                                                                       formationen (taxo no mische Schlüs­
                                                                                       sel) sowie Bilder hinzugefügt, die die
                                                                                       Identifizierung der Arten erleichtern.
                                                                                       Darüber hinaus wurden Karten zur
                                                                                       Verbreitung und zum Erhaltungszu­
                                                                                       stand  jeder  einzelnen  Art  hinzuge­
                                                                                       fügt“, heißt es im Vorwort zu diesem
                                                                                       Leitfaden.
                                                                                       Literatur: Loureiro, M. et al. (2023):
                                                                                       Peces de Agua Dulce de Uruguay. Segunda
                                                                                       Edición. Laboratorio Zoología de Verte­
                                                                                       brados, Facultad de Ciencias, Universidad
                                                                                       de la República.

                                                                                          www.daehne-aquaristik.de/aq-4-24


           Welse haften anders als gedacht


           Welse kennen viele aus dem heimischen Aquarium als „Fensterputzer“ – denn sie verfügen über ein Mundwerkzeug, mit dem sie sich
           an ganz unterschiedlichen Oberflächen festsaugen können. Das passiert nicht nur mit einem Unterdruck, den die Fische erzeugen,
           sondern auch aufgrund der speziellen Beschaffenheit ihrer Münder. Ein Team von Forschenden hat diese besonderen Saugmäuler
           bei 67 verschiedenen Arten von Harnischwelsen (im Bild Baryancistrus xanthellus) ausführlicher untersucht: Sie wollten genauer he­
           rausfinden, wie die Tiere an ihre Umgebung angepasst sind und welche Werkzeuge sie zum Haften an unterschiedliche Oberflächen
           benötigen. Dabei stießen sie auf eine Diversität, die sie verblüffte.
              Es gibt mehr als 1.000 verschiedene Arten der Harnischwelse
           und selbst ihre Saugmäuler sind äußerst vielfältig. „Da es sich
           bei diesen Welsen um eine Fischgruppe handelt, bei denen
           alle relativ nah miteinander verwandt sind, hätten wir vielleicht
           eine oder zwei verschiedene Haftstrukturen erwartet“, fasst
           Erstautorin Dr. Wencke Krings zusammen. Stattdessen fanden
           sie vier Ausprägungen von warzenartigen Erhebungen (Papillen)
           mit acht Variationen in den Spitzen. „Wir erwarten eine noch
           größere Vielfalt an Haftstrukturen, wenn wir noch mehr Arten
           untersuchen“, betonte Mitautor Daniel Konn­Vetterlein.

           Literatur: Krings, W., Konn-Vetterlein, D., Hausdorf, B., Grob, S.:                                          Foto: Daniel Konn-Vetterlein
           Holding in the stream: convergent evolution of suckermouth
           structures in Loricariidae (Siluriformes). Frontiers in Zoology 20,
           Article number: 37 (2023).



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