Page 46 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 2/2023
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beide Fotos: JBL
























        Am besten bringt man gleich eine Isomatte unter dem Aquarium an.   Eine Bodenheizung ist auf jeden Fall empfehlenswert.



        Wasserwechsel bei uns grundsätzlich mit   Es ist sowieso nicht zu verhindern, dass   Heizung in unseren Pflegeaquarien über
        kälterem Wasser.                     die Wassertemperatur im Sommer steigt.   Wochen ist auch kein Fisch gestorben.
          In  unserem  Zierfischgroßhandel  mit   Außerdem haben wir festgestellt, dass viele
        über 1.000 Aquarien war vor einiger Zeit   Fischkrankheiten sich bei hohen Tempera-  Zweistündige Mittagspause
        durch eine Heizungsreparatur, die einige   turen schneller ausbreiten, da sich auch die   Unsere Sonne geht langsam auf und auch
        Monate andauerte, nur eine Wassertem-  schädlichen Lebewesen wie Bakterien und   wieder unter. Es ist also Unsinn, die Aqua-
        peratur von etwa 21 °C zu erreichen. Selbst   Pilze ab 24 °C explosiv vermehren.  rien den ganzen Tag voll zu beleuchten.
        Diskus,  die  oft  unnötigerweise  bei  30 °C   Der einzige Grund, Fische bei mehr   Hier kann wohl die meiste Energie einge-
        gehalten werden, überstanden diese Zeit   als 26 °C zu halten, ist, dass die Vermeh-  spart werden. Sehr oft werden Aquarien
        schadlos. Unsere Pflegeaquarien werden   rungsrate vieler Lebewesen bei höheren   zehn bis zwölf Stunden am Tag oder sogar
        auch nur bei 23-24 °C betrieben und laufen   Temperaturen steigt. Im Normalfall ist das   länger voll beleuchtet. Dabei sind 8,5 Stun-
        schadlos – manche schon über 20 Jahre.  nicht nötig. Bei unbemerktem Ausfall der   den vollkommen ausreichend.
                                                                                    Diese Beleuchtungsdauer kann man auch
                                                                                  noch in zwei Phasen aufteilen. Nach der ers-
       Foto: Rudolf Pohlmann                                                      pause von zwei Stunden eingehalten wer-
                                                                                  ten vierstündigen Phase sollte eine Mittags-

                                                                                  den, da kommen auch Pflanzen und Tiere
                                                                                  einmal zur Ruhe. Nachmittags kann dann
                                                                                  nochmal 4,5 Stunden beleuchtet werden.
                                                                                    Die Mittagspause ist wichtig, weil in der
                                                                                  unbeleuchteten Zeit der Stoffwechsel der
                                                                                  Pflanzen umgekehrt wird. Es wird Sauer-
                                                                                  stoff verbraucht und CO  ans Wasser ab-
                                                                                                     2
                                                                                  gegeben. So gelangt mehr CO  ins Wasser,
                                                                                                         2
                                                                                  das den Pflanzen bei Leuchtbeginn wieder
                                                                                  zur Verfügung steht. Durch die Pause wer-
                                                                                  den auch Algenwuchs, Nährstoffprobleme
                                                                                  oder  Mangelsymptome  vermieden,  und
                                                                                  eine zusätzliche CO -Versorgung ist nicht
                                                                                                  2
                                                                                  mehr unbedingt erforderlich.
        Nicht alle Fische benötigen ständig 25 Grad oder mehr, im Bild der Bunte Prachtkärpfling   Durch  die  starke  Beleuchtung  steigt
        Aphyosemion australe.                                                     der Stoffwechsel der Pflanzen. Sie wach-



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