Page 79 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2022
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Von oben: Porträt eines albinotischen
Männchens. Man beachte das rote Auge!
Das Weibchen im Hintergrund inspiziert die
zukünftige Bruthöhle.
In der Höhle bilden die geschlüpften Larven
dicht an dicht gedrängt einen Pulk.
Weiterhin bilden die Lippen ihres Mau-
les eine Art Saugscheibe, mit der sie sich
an glatte Flächen wie Holz oder Steine
anheften und gleichzeitig Futter abras-
peln können. Außerdem sind ihre Augen
mit einem Irislappen versehen, den die
Fische von oben über die Pupille breiten
können, wenn es sehr hell ist. Wird es dun-
kel, ziehen sie ihn nach oben, damit mehr
Licht einfallen kann und sie auch in der
Dämmerung sehen.
Schließlich und endlich sind sie bezüg-
lich ihrer Brutpflege in mehrfacher Hinsicht
hoch entwickelt! Als Höhlenbrüter laichen
sie versteckt und konnten besonders große
und dotterreiche Eier entwickeln, sodass
die schlüpfenden Jungfische ihr Versteck
erst verlassen müssen, wenn sie schon sehr
groß sind.
Bis dahin betreibt das Männchen Brut-
pflege, „sitzt“ mehr oder weniger auf oder
dicht neben dem Gelege und verteidigt es
notfalls mit seinen Hakenstacheln, indem
es mit seinem Kopf nach links und rechts
schlägt. Und sollten die Jungfische aus ir-
gendeinem Grund versprengt werden, su-
chen sie einander und bilden einen Pulk,
weil sie in größerer Anzahl besser geschützt
sind.
Text & Fotos: Uwe Werner
Uwe Werner, Jahrgang
1948, betreibt mehr als
40 Aquarien, sucht fast
jedes Jahr in den Tropen
nach Aquarienfischen und
schreibt für diverse Aquari-
enzeitschriften n
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