Page 31 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2022
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Die Eier werden von
den Weibchen hinge-
bungsvoll mit Frisch-
wasser befächelt,
sortiert und geputzt.
ged type, also verlängerter Typus) heften SPeZIAlISIerTer
Hunderte bis Tausende sehr kleiner Eier an FOrTPFlAnZungSTyP
ihren Schwimmbeinen fest, in denen sich Hier wird das umgekehrte Foto: Oliver Mengedoht
Larven entwickeln. Sie können nach dem Motto „Klasse statt Masse“
Schlupf einige wenige Tage im Süßwasser gepflegt. Der Nachwuchs
überleben, ihre weitere Entwicklung hängt dieser Garnelen durchläuft
jedoch davon ab, dass sie von der Strö- bereits im Ei sämtliche Lar-
mung des Baches oder Flusses ins Meer venstadien, sodass am Ende
getrieben werden. der Tragezeit fertige Junggar-
Im Brack- bis Salzwasser wachsen die n elen schlü p f en , d ie ihr en Elt ern -
nelen schlüpfen, die ihren Eltern-
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Garnelenlarven über unterschiedliche tieren fast wie ein Ei dem anderen
der
Die win-
Zoea-Stadien heran und wandern nach der gleichen. zigen „Fussel“
letzten Larvenhäutung und der Metamor- Auf Englisch heißt dieser Typus „abbre- sind Larven der
phose zur Junggarnele dann ins Süßwasser viated type“, was sich als abgekürzter Ty- Amanogarnele beim
zurück – jedoch nicht notwendigerweise in pus übersetzen lässt. Nach einer oder zwei deutschen Züchter
den Bach oder Fluss, aus dem sie ursprüng- Häutungen gibt es bis auf die Größe und Rheingarnelen in Essen.
lich kamen. Diese kleinen Scherenträger eventuell die Ausfärbung keine von außen
haben deshalb in der Natur häufig eine deutlich sichtbaren Unterschiede mehr.
sehr weite Verbreitung. Die weit entwickelten Jungtiere haben
Im Aquarium ist die Vermehrung mög- eine deutlich höhere Überlebenschance als
lich, aber sehr schwierig. Die Larven müs- die Larven des primitiven Fortpflanzungsty-
sen in ein separates Aquarium überführt pus. Die Eizahlen bei Bei eher durchsichtigen
werden, in dem dann auf Brack- bis Salz- den Weibchen des Garnelen sieht man die Eier
wasser aufgesalzen wird. spezialisierten Typs an den Schwimmbeinen der
Zu diesen Krebstieren gehören die liegen meist im unte- Weibchen am besten.
Amanogarnele (Caridina multidentata), ren zweistelligen Be-
neben anderen Fächergarnelen auch die reich. Die Jungtiere sind
Molukken-Fächergarnele (Atyopsis mo- im Süßwasser
luccensis) und die Monsterfächergarnele lebensfähig
(Atya gabonensis), verschiedene Groß- und müssen
armgarnelen und auch eher seltener ge- ihren Stand-
haltene Zwerggarnelen wie beispielsweise ort daher nicht
die Ninja garnele. wechseln.
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