Page 41 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2021
P. 41
Die vier Bilder
dokumentieren
das Farbwech-
selvermögen.
Es handelt sich
stets um das-
selbe Exemplar,
zu erkennen
am fehlenden
Kieferfortsatz.
der in den Kescher, es waren aber stets nur einzelne Ruhige Pfleglinge
Exemplare. Blattfische sind wenig aktive, extrem ruhige Pfleg-
Die von den räuberischen Fischen bevorzugten Ha- linge, die nur wenig umherschwimmen. Gewöhnlich
bitate liegen in stehenden oder langsam fließenden stehen sie im Schutz von Pflanzen oder Wurzeln in
Gewässern, in denen sie sich in Ufernähe im Flach- der Nähe der Oberfläche regungslos im Wasser. Sie
wasser aufhalten. Meist fing ich sie an Stellen, wo der sollten in speziellen Aquarien ab einer Länge von min-
Gewässergrund von einer Falllaubschicht bedeckt war destens 60 Zentimetern gehalten werden, in denen
oder in der unmittelbaren Nähe von Ästen oder Bäu- sie paarweise oder zu mehreren, aber ohne andere
men, die ins Wasser gestürzt waren. Fische, leben.
M. polyacanthus kommt sowohl im Schwarz- als Das Becken sollte viele Versteckmöglichkeiten
auch im Klarwasser vor, seltener im Weißwasser. Mes- zwischen Moorkienholz und robusten großblättrigen
sungen an verschiedenen Fundorten ergaben, dass das Pflanzen bieten. Der Bodengrund besteht am besten
Wasser in den Habitaten ausnahmslos sauer und sehr aus nicht zu hellem Sand, der teilweise mit abgestor-
weich ist (pH 5,5-6, Gesamt- und Karbonathärte <1 benem Buchen- oder Eichenlaub bedeckt ist. Damit
° dH, Leitfähigkeit <10 µS/cm, Wassertemperatur 23-26 sich die Blattfische wohlfühlen, darf die Beleuchtung
°C). Syntop leben dort insbesondere kleine Salmler aus nicht zu grell und die Wasserbewegung nicht zu stark
ganz verschiedenen Gattungen sowie unterschiedliche sein. Ideal ist saures, mineralarmes Wasser, das eine
Zwergbuntbarsche aus der Gattung Apistogramma. Temperatur um 25 °C hat.
5/2021 41
AQ2021-05_38-42_753_Blattfisch_Wolfgang-Staeck.indd 41 13.07.2021 13:46:03