Page 34 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2019
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Beim Schwarzwasser gibt es so tiefdunkle Flüs- im Bereich von Weichwasser. Die meisten Weißwas-
se, in die man kaum zwei Zentimeter hineinschauen serflüsse haben aber einen pH-Wert im leicht sau-
kann. Doch häufig liegt bei diesem Gewässertyp in ren Bereich (allerdings selten unter 6, im Gegensatz
der Natur die Sichttiefe doch bei einem halben Meter zu Schwarzwasser, wo er viel tiefer sein kann) und
oder sogar mehr, denn die färbenden Inhaltsstoffe eine Leitfähigkeit von unter 100 µS/cm. In den Re-
sind gelöst wie bei Tee oder Kaffee. Beim Weißwasser gen- und Trockenzeiten ändern sich die Wasserwerte
ist das anders. Aufgrund der im Wasser befindlichen nicht besonders stark. Zwar werden mit dem Regen
feinsten Sedimente (vergleichbar mit Fetttröpfchen mehr Sedimente ins Wasser gespült, doch durch die
in der Milch, die dort zu Undurchsichtigkeit führen) Verdünnung durch das Wasser sind die Unterschiede
sieht man praktisch nichts. Die Sichttiefe eines typi- zur Trockenzeit nicht so groß.
schen Weißwassergewässers beträgt etwa zehn bis Weißwasser kommt nur in Fließgewässern vor. In
30 Zentimeter, nicht selten sogar weniger. Das kann stehenden Gewässern würden sich die Sedimente auf
man im Aquarium nicht nachmachen. Um trotzdem Dauer teilweise absetzen und dadurch wäre das Was-
fischgerechtes Aquarienwasser zu bekommen, muss ser klarer. Durch ihren relativ hohen Mineralgehalt
man die Eigenschaften des Weißwassers kennen. Denn gelten Weißwasserflüsse als nährstoffreich und bieten
bei entsprechenden Rahmenbedingungen können sich Plankton viel Nahrung, was sich dann in einem größe-
tropische Wildfänge leichter eingewöhnen und auch ren Fischbestand bemerkbar macht. Zusätzlich sorgt 0030300
die Nachzucht klappt besser. ein pH-Wert um den Neutralbereich dafür, dass sich
mehr Insekten einfinden, die den Fischen als Nahrung
dienen. Pflanzen kommen wegen der geringen Sicht-
tiefe nur spärlich vor. Anders sieht es während der
Regenzeit aus. In Überflutungsbereichen entstehen
für Weißwasserflüsse tpyische Varzeas. Das sind Seen,
die sich seitlich des Flusses am Ende der Regenzeit
bilden und später wieder austrocknen. Darin gibt es Ë!??#Ì
nicht nur viele Fische, sondern auch Pflanzen, weil
sich im stehenden Gewässer die Sedimente abset-
zen und das Wasser klarer wird. Dadurch haben die
Pflanzen bessere Wachstumsbedingungen und es
gibt ein noch größeres Nahrungsangebot. Durch die
besseren Bedingungen vermehren sich die Fische in
dieser Zeit stark.
Wie bereits erwähnt, kann man die natürlichen Be-
dingungen des Weißwassers im Aquarium nicht schaf-
fen. Für Wildfänge, die aus Weißwasser stammen,
sollte das Wasser trotzdem ähnliche Wasserwerte
Der Name des Flusses Rio Negro in Südamerika bezieht sich auf das aufweisen. Deswegen ist ein nicht zu hartes Wasser
Schwarzwasser, das aufgrund von gelösten Huminstoff en schwarz wie
Schwarzwasser, das aufgrund von gelösten Huminstoff en schwarz wie mit einem pH-Wert um 7 gut geeignet. Einige leicht
Kaff ee aussieht. färbende und das Wasser enthärtende Zusätze, also
etwa eine Wurzel, Laub oder einige Erlenzäpfchen,
sind durchaus sinnvoll. Die darin enthaltenen Humin-
In der Aquarienliteratur findet man oft die Annahme, stoffe wirken sich auf alle im Wasser lebenden Orga-
dass Weißwasser aufgrund seines höheren Mineral- nismen positiv aus. Das gilt vor allem für Wildfänge.
gehalts härter sei und eine deutlich höhere Leitfä- Die überwiegend angebotenen Nachzuchten hingegen
higkeit als Schwarzwasser habe. Das tri� aber nur können fast immer in normalem Leitungswasser ge-
bedingt zu. „Hartes“ Weißwasser hat einen pH-Wert, halten werden, nur für Zuchterfolge ist es notwendig,
der etwas über 7 liegt, und eine Leitfähigkeit, die es den natürlichen Bedingungen etwas anzupassen,
selten 200 µS/cm überschreitet. Damit liegt es noch es also weich und leicht sauer einzustellen.
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