Page 75 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2018
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FISCHE
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Symbole: TheDigitalArtist, Pixabay
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ist bei ihrer Haltung deswegen zu beachten, dass das Futtermittel. Bei Nachzuchten ist die Fütterung dage- 1 Laichbereite
gewählte Aquarium ausreichend Raum und Versteck- gen selten ein Problem. Weibchen sind
plätze bietet, damit sich besonders die Männchen aus an ihrer dann
dem Weg gehen können und es nicht zu Verletzungen FORTPFLANZUNG stark verdickten
kommt. Da die Fische eine bodenorientierte Lebens- Die Laichbereitschaft der Weibchen, die sonst sehr Bauchregion zu
weise führen, kommt der Grundfläche des Aquariums, schlank sind, ist an ihrer dann stark verdickten Bauch- erkennen.
die für ein harmonierendes Paar ungefähr 35 x 70 region zu erkennen. Während der Fortpflanzung bil det 2 In neutraler
Zentimeter betragen sollte, eine größere Bedeutung der Schmalkopf-Hechtbuntbarsch eine Vater-Mutter- Stimmung ver-
zu als seiner Höhe. Familie, in der es eine deutliche Arbeitsteilung zwi- schwinden die
Um in etwa eine Nachbildung der natürlichen Le- schen beiden Eltern gibt. Die Höhlenbrüter bevorzu- Zeichnungsmuster.
bensräume zu schaffen, werden Sand und Gesteins- gen Steine, unter denen sie den Sand entfernt haben,
brocken benötigt. Eine Bepflanzung des Aquariums, die als Laichplatz, nehmen aber auch Tonhöhlen als Brut- 3 Männchen ...
allerdings den Schwimmraum nicht zu stark verkleinern plätze an. Die eigentlichen Brutpflegehandlungen am
4 ... und Weib-
sollte, ist durchaus möglich. Gute Erfahrungen wurden Gelege führt anfangs nur das Weibchen aus, während chen vor der Brut-
mit der Pflege in einem sogenannten Gesellschafts- das Männchen sich auf die Verteidigung des Reviers höhle.
aquarium gemacht, in dem noch kleine Salmler, Pan- beschränkt. Später, sobald die Jungen das Larvensta-
zerwelse oder andere Zwergbuntbarsche lebten. dium beendet haben und schwimmen, führen und
Aufgrund seines kleinen Mauls zählt dieser Zwerg- verteidigen beide Eltern, die dann sehr dunkel gefärbt
buntbarsch zu den Kleinbrockenfressern, der sich in sind, den Jungfischschwarm. Die Zucht ist nicht be-
der Natur von kleinen Wirbellosen, vor allem Insekten- sonders schwierig und gelang auch in hartem Wasser
larven und Krebstieren, ernährt. Wildfänge nehmen (17 °dGH) bei einem pH-Wert von 6,8.
anfangs häufig nur lebendes Tümpelfutter an und ver-
weigern die Aufnahme aller industriell hergestellten Text & Fotos: Wolfgang Staeck
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AQ2018-03_Inhalt_Buch.indb 75 10.04.2018 13:09:02