Page 28 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2018
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Der Karibik so nah
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Ein Besuch am Fundort des Endlerguppys
Besonders buntes Die eigentliche Entdeckungsgeschichte des „Endler’s Livebearer“ oder „Endler’s Poe-
Wildfangmännchen Endlerguppys begann 1975. John Endler, cilia“ an Aquarianer.
des Endlerguppys mit Biologieprofessor an der University of Ca-
leierförmiger Schwanz- lifornia, fing damals diesen Lebendgebä- SCHON AUSGESTORBEN?
flosse und hohem
Anteil orangeroter renden im Nordosten Venezuelas in der 1995 äußerte Endler die Befürchtung, dass
Zeichnungen. Laguna de los Patos nahe Cumaná. Er be- die Wildpopulation, da ihr Fundort in der
schrieb den Fundort als kleinen See mit Nähe der Mülldeponie von Cumaná lag,
hartem, 27 bis 30 °C warmem Wasser, das bereits ausgestorben sei. In den Jahren
durch Algen hellgrün gefärbt sei. 1997/1998 hat jedoch der Amerikaner Ar-
Die von ihm dort gefangenen Fische mando Pou den Fundort zweimal besucht
waren äußerst vielfarbig und hatten sehr und von dort erneut Fische in die USA ein-
variable Farbmuster. Untersuchungen im geführt. Auch er bestätigt die große Va-
Zoologischen Museum der Universität von riabilität der Farbmuster der Männchen
Michigan hatten später das Ergebnis, dass des Endlerguppys. Im Jahre 2003 suchten
Franklyn Bond diesen Guppy schon viel schließlich Fred Poeser und Michael Kemp-
früher, im Jahre 1937, entdeckt hatte. kes in der Laguna de los Patos nach dem
Klaus Kallman vom New York Aquarium, Endlerguppy, konnte ihn dort aber nicht
der einen Teil der Guppys erhalten hatte, finden. Im August desselben Jahres be-
verteilte sie schließlich unter den Namen suchte auch ich Cumaná.
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