Page 45 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2017

WIRBELLOSE

Die Molukkenfächer-
garnele (Atyopsis
moluccensis) wird mit
etwa 8 bis 10 Zentime-
tern recht groß. Die
Tiere sitzen gern offen
in der Strömung.

Tanz der Fächer

Fächergarnelen sind faszinierend zu beobachten

und gut im Aquarium zu pflegen

Fächergarnelen gehören zu ganz verschiedenen Gattungen. Ihr DIE ERNÄHRUNG
Name bezieht sich auf die fächerartige Ausformung der Fress- Alle im Handel erhältlichen Fächergarnelen haben eines gemein-
organe. Wo andere Garnelen kleine Scheren haben, sitzen bei sam: In der Natur findet man sie in fließenden Gewässern mit
ihnen viele lange Borsten mit feinen Haaren, in denen sich kleine starker Strömung und hohem Sauerstoffgehalt. Sehr oft sitzen sie in
Schwebeteilchen fangen. Gruppen im Weißwasser mit starker Strömung, wo sie sich mit ihren
Man findet Fächergarnelen in Asien und Australien, in Afrika kräftigen, vorn mit spitzen Dornen bewehrten Beinen an Treibholz
und Südamerika. Einige dieser faszinierenden Arten haben den oder Steine anklammern und mit ihren charakteristischen Fächern
Sprung in die Aquaristik geschafft. Leider sind ihre Bedürfnisse nach vorbeitreibender Nahrung fischen. Gefressen wird dabei al-
selbst im Handel nicht überall bekannt und oft laufen sie in den les, was für die Allesfresser irgendwie verwertbar ist: De tritus,
Gesellschaftsaquarien einfach „nebenher mit“ – was sie nur allzu Insektenlarven, Pflanzenstückchen und so weiter. Haben sich im
oft einen langsamen Hungertod sterben lässt. Ihre Größe erlaubt Fächer genügend Nahrungspartikel gefangen, klappt die Garnele
es tatsächlich, sie in Fischgesellschaft zu halten (vorausgesetzt, ihn zusammen und steckt ihn zwischen die Mundwerkzeuge, um
die Fische sind nicht zu groß, nicht zu frech und nicht räuberisch ihn förmlich abzulutschen. Diese Lebensweise stellt für die Tiere
veranlagt). Ihre spezielle Art der Nahrungsaufnahme jedoch setzt eine enorme Anstrengung dar und sie brauchen viel Energie aus
einer Haltung im Gesellschaftsbecken leider enge Grenzen. der Nahrung. Untersuchungen des Mageninhalts von wild lebenden

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