Page 59 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 04/2017
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PRAXIS
LEITFÄHIGKEIT IN DER NATUR UND
IM AQUARIUM
In der Natur gibt es, etwa in vielen Berei
chen Amazoniens, sehr weiches Wasser.
Im Rio Negro (Schwarzwasser) werden
selten mehr als 20 µS/cm, selbst im mine
ralreicheren Amazonas kaum mehr als 70
µS/cm erreicht. Nur durch den Fluss und
die ständige Wassererneuerung bleibt aber
der pH-Wert stabil. Im Aquarium würde bei
so niedrigen Werten, da in diesem Wasser
kaum Puffer vorhanden sind, der pH-Wert
schnell sinken, in Bereiche, die nur noch
spezialisierte Weichwasserfische vertra
gen. Hohe Leitfähigkeitswerte finden sich
dort, wo Kalk im Untergrund ist oder wo
durch Meeresnähe Brackwasser entsteht.
Im Aquarium werden selten Werte
über 2.000 µS/cm erreicht, die meisten
Aquarien haben deutlich weniger. Für das
normale Aquarium sind Werte zwischen
400 und 800 µS/cm normal, in Hartwas
serbereichen auch etwas mehr.
LEITFÄHIGKEIT IN DER PRAXIS Oben: Für Malawisee-
Die Leitfähigkeit sagt nichts darüber aus, buntbarsche ist hartes
welche Salze, Säuren oder Laugen im Was Wasser mit hohem
ser sind, sondern nur etwas über die Ge Leitwert Pflicht.
samtmenge der Ionen. Durch einen Anstieg Unten: Auch Wirbello-
nach dem Wasserwechsel kann man aber se wie CPOs aus dem
erkennen, dass die Belastung des Wassers, Patzcuarosee brauchen
etwa mit Nitrat, zunimmt. Spätestens, härteres Wasser.
wenn die Leitfähigkeit auf das Doppelte
Fotos: Hanna Links: Leitfähigkeitsmessgeräte sind sehr
einfach in der Handhabung.
Rechts: Hochwertigere Geräte sind sogar
wasserfest.
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