Page 35 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2017
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FISCHE
Der Schwarm rostrot leuchtender Bärblinge fiel mir im örtlichen DER GOTT DES FEUERS
Zoofachgeschäft sofort ins Auge. Erst im Jahr 1999 wurde diese Art Eigentlich sind Vulkanbärblinge sehr leicht zu identifizieren, zu-
von Tan als Rasbora vulcanus beschrieben, wobei sie bereits seit mindest während der Laichzeit. Jetzt lassen sich die kupferfarbe-
Längerem unter anderem Namen in der Aquaristik bekannt war. nen Männchen nicht nur deutlich von den ähnlich aussehenden,
In der Originalbeschreibung steht, dass der Name vulcanus aber heller gefärbten Netzbärblingen (R. reticulata) unterschei-
als Hinweis auf den Gott des Feuers (lat. „Vulcanus“) vergeben den, auch die silbrig glänzenden Weibchen mit ihrem fülligeren
wurde. Es soll damit gleichzeitig eine Anspielung auf die herrliche Körper sind jetzt leichter erkennbar. Die typische Zeichnung be-
rote Färbung balzender Männchen und die Fundorte der Tiere steht aus schwarzen Umrandungen der relativ großen Schuppen,
sein, die klaren und schnell fließenden Bergbäche inmitten der wodurch der Eindruck eines netzartigen Musters entsteht, das je
Vulkanberge West-Sumatras. Der Name erscheint aber auch noch nach Stimmung und Kondition der Tiere variieren kann.
aus einem anderen Grund überaus passend zu sein: Die kleinen Nach neuesten Erkenntnissen ist der Vulkanbärbling ausschließ-
Bärblinge haben ein geradezu feuriges Temperament, das wir lich im hügeligen und vulkanreichen Küstengebiet West-Sumatras
besonders während der hektischen Balzspiele bewundern können. (Umgebung der Städte Painan und Padang) vorzufinden. Die nur
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AQ2017-03_Inhalt_Buch_okay.indb 35 07.04.2017 10:29:30