Page 17 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 02/2017
P. 17
TITELTHEMA
farben besitzen diese Eigenschaft, jedoch ist sie bei vielen Hoch- Schluss, es gäbe fünf evolutionär signifikante Einheiten (ESU) zu
zuchtformen verloren gegangen. unterscheiden. Drei davon seien durch die Arten S. discus Heckel,
1840, S. tarzoo Lyons, 1959 und S. aequifasciata Pellegrin, 1904
DIE GATTUNG SYMPHYSODON definiert. Zwei weitere ESU seien Symphysodon sp. 1 („Blauer
Die Systematik und gültigen Artbeschreibungen zur Gattung Sym Phänotypus“) und ein Symphysodon sp. 2 („Xingu-Group“).
physodon haben seit der Entdeckung der Diskusbuntbarsche bis Eschmeyer, Fricke & van der Laan (2017), die mit ihrem „Ca-
heute mehrere Revisionen erfahren. talog of species“ einen weithin akzeptierten Standard in der ich-
1833 wurde der erste Diskusfisch von dem österreichischen thyologischen Namengebung repräsentieren, listen vier gültige
Zoologen Johann Baptist Natterer während seiner 18-jährigen Arten auf: Symphysodon aequifasciatus Pellegrin, 1904, S. discus
Brasilien-Expedition im Rio Negro gefangen und konserviert. Im Heckel, 1840, S. haraldi Schultz, 1960 und S. tarzoo Lyons, 1959.
Diese Gruppe Heckel-Diskus sind besonders blaugründig und begehrte Wildfänge. Ihre Zucht ist schwierig und gilt als Meisterleistung.
Jahre 1840 wurde dieser dann vom österreichischen Naturfor- SYMPHYSODON DISCUS
scher und Ichthyologen Johann Jacob Heckel wissenschaftlich Der sogenannte Heckel-Diskus. Die Vorkommensgebiete liegen
beschrieben (Symphysodon discus). Danach gab es einige weitere u.a. im großen und berühmten Rio Negro und dem oberen Rio
Beschreibungen. Uatuma, der Nhamundá-Region, dem Rio Trombetas und dem
Heiko Bleher et al. (2007) revidierten die Arten der Gattung Areal des Rio Abacaxis. Auffallendes Merkmal ist die verstärkte
Symphysodon. Sie kamen zum Schluss, dass es drei Arten gibt: fünfte Vertikalbinde, die auch dunkler erscheint.
S. discus Heckel, 1840, S. aequifasciatus Pellegrin, 1904 und S.
haraldi Schultz, 1960. SYMPHYSODON TARZOO
In einer weiteren Arbeit kamen Amado et al. (2011) aufgrund Der sogenannte Grüne Diskus. Auffälliges Merkmal sind die roten,
molekulargenetischer und geografischer Untersuchungen zum punktartigen Flecken auf dem Körper, die sich bis in die Flossen-
17
AQ2017-02_Inhalt_Buch_NEU.indb 17 14.02.2017 16:56:47