Page 24 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2017
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TITELTHEMA





























            Imponierende Pseudogastromyzon fangi.

            Rahmen auch eine T-Stellung vorkommt. Diese dient wahrschein-  den Bodengrund ein und geben dort den Laich ab. Die Eier sind
            lich dazu, dass ein Geschlechtspartner mit der Schnauze lateral   offensichtlich schwerer als Wasser und rutschen in die Lücken



            die Region um die Geschlechtsorgane des anderen Partners stimu-  des Bodengrundes. Auch die geschlüpften Embryonen und Larven
            lieren kann. Während des Balzverhaltens tauchen Männchen und   halten sich die erste Zeit dort auf. Irgendwann tauchen dann im
            Weibchen mit dem Hinterkörper bis etwa zur Mitte des Körpers in   Aquarium die schon recht großen Jungen auf.

                                                                      Annamia normani ist in den Zuflüssen des Mekong-Flusses


                                                                    zu finden. Sie sollen sich nach Beobachtungen in der Natur vor
                                                                    allem von Cyanobakterien („Blaualgen“) ernähren. Tatsächlich
                                                                    steigt die Wahrscheinlichkeit eines Laichansatzes bei Ernährung
                                                                    mit Spirulina u. Ä. Erfahrene Züchter lassen Gläser oder Steine
                                                                    mit Biofilmaufwuchs im Freien bewachsen. Diese werden dann

                                                                    im Aquarium beweidet und rotieren zwischen Zuchtbecken und

                                                                    sonnenbestrahlenden Behältern im Garten oder auf dem Balkon.
                                                                      Zebrastreifen-Flossensauger (Pseudogastromyzon fangi), beson -

                                                                    ders  attraktiver  Vertreter  der  Familie,  mögen  kräftige  Wasser -


                                                                    wechsel. Die Temperatur kann dabei problemlos bis 15 °C fallen.
                                                                    Auch P. fangi ist ein „grazer“, was sich am besten als Weidegänger
                                                                    übersetzen lässt. Im Aquarium frisst er problemlos Tabletten- und



                                                                    Granulatfutter. Steine oder Gläser mit natürlichem Aufwuchs aus
                                                                    Bächen oder entsprechenden Behältern aus Garten, Balkon oder
                                                                    Terrasse erweitern die aquaristischen Futterquellen. Das klappt in


                                                                    unseren Breiten außerhalb des Winters gut. In der kalten Jahreszeit

                                                                    simuliere ich den Aufwuchs mit flachen Steinen, auf denen ein

                                                                    Futterbrei eingetrocknet ist. Aus Spirulina- und Chlorella-Pulver, Vi-
                                                                    taminpulver und dekapsulierten Artemia-Zysten wird ein wässriger
                                                                    Brei angerührt. Mit Agar-Agar, einem Geliermittel aus Meeresalgen,

                                                                    wird der Brei unter leichtem Erwärmen verdickt. Ein Silikonpinsel
                                                                    aus der Küche eignet sich, um flache Steine mit diesem Brei dünn


                                                                    zu bestreichen. Einmal eingetrocknet, kann man diese Futtersteine
                                                                    Rechte Seite:
                                                                    1  Zebrastreifen-Flossensauger, Männchen mit Nachwuchs.
                                                                    2  Horniger Laichausschlag bei männlichem P. fangi.
                                                                    3  Kopfunterseite eines Weibchens von P. fangi.



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