Page 44 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 05/2016
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FISCHE



















































            Die Weibchen blei-  chen Gegebenheiten mit Schwankungen im Jahres-  AUFZUCHT
            ben etwas kleiner   verlauf am nächsten. Im Winter darf die Temperatur   Viele Aquarianer haben sich an der schwierigen Auf-
            und ihnen fehlt der   ruhig auf unter 20 °C abfallen, was auch die Fortpflan-  zucht der planktonischen Larven versucht, lange Zeit
            Kamm.             zungsbereitschaft fördert.                     vergeblich. Erst vor wenigen Jahren gelang erstmals die
                                                                             Aufzucht. Die größte Schwierigkeit stellt dabei die Be-
                              ZUCHT                                          reitstellung von geeignetem Futter dar. Die Larven neh-
                              Die Laichzeit des Süßwasserschleimfischs liegt übli-  men ausschließlich lebendes Zooplankton als Erstnah-
                              cherweise in den Monaten April bis Juli. Im Aquari-  rung an. Artemia-Nauplien erwiesen sich als zu groß,
                              um kann sich dieser Zeitraum etwas verschieben, es   viele Infusorienarten (z. B. Pantoffeltierchen) haben
                              kommt aber bei guter Pflege regelmäßig zu Eiablagen   zwar eine geeignete Größe, werden aber trotzdem aus
                              im Aquarium. Diese finden in einer Höhle statt, wobei   unbekannten Gründen nicht gefressen. Die einzigen
                              das Weibchen die Eier an der Höhlendecke befestigt   Zooplanktonorganismen, mit denen man nachweislich
                              und diese anschließend vom Männchen befruchtet   die Larven von Salaria fluviatilis aufziehen kann, sind
                              werden.                                        verschiedene Rädertierchen der Gattung Brachionus.
                                 Nach der Ablage der Eier verlässt das Weibchen   Ansätze können im Fachhandel für Meerwasseraqua-
                              die Bruthöhle, während das Männchen das Gelege bis   ristik erworben werden. Die Rädertierchen werden mit
                              zum Schlupf der Larven bewacht. Nicht selten laicht   einem sehr feinen Gazesieb herausgefiltert, um nicht
                              ein Männchen mit mehreren Weibchen nacheinander,   zu viel Salz ins Aufzuchtbecken gelangen zu lassen.
                              sodass im Laufe mehrerer Tage das Gelege immer grö-  Alles in allem ist der Süßwasserschleimfisch ein be-
                              ßer wird und dann Eier verschiedener Entwicklungs-  eindruckender und lohnenswerter Aquarienpflegling
                              stadien aufweist. Etwa eine Woche nach der Eiablage   und die Nachzucht eine nicht ganz leichte, aber sehr
                              beginnen  die  Larven  zu  schlüpfen,  dann  endet  die   spannende Herausforderung.
                              Brutpflege der Männchen.                                       Text & Fotos: Michael Taxacher



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