Page 55 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2016
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FISCHE




                FUTTER
                Die Ernährung der kleinen Fische ist relativ einfach, da sie alles
                fressen, was sie von der Größe her bewältigen können. Meiner
                Erfahrung nach, auch mit anderen Arten dieser Untergattung,
                sollte das Futter gehaltvoll und reichlich sein. Ich füttere Artemia-
                Nauplien sowie verschiedene Sorten Flockenfutter und Granulate.
                Das klingt jetzt nicht so kompliziert, aber so einfach scheint es
                doch nicht zu sein. Viele Halter haben mit diesen Fischen Pro-
                bleme und nur wenige schaffen es, sie längere Zeit erfolgreich zu
                halten. Auch mir ist es so ergangen. Während ich die „Schwar-
                zen“ jahrelang problemlos pflegen konnte, sind schon zwei Ver-
                suche bei den „Roten“ gescheitert. Auch einige Mitbringsel aus   1
                Französisch-Guyana, die mir ein Bekannter 2009 überließ, konnte
                ich nicht allzu lange erfolgreich halten. Das zeigt sich, indem die
                Weibchen zwar noch einige Junge bekommen, diese aber nicht
                mehr richtig heranwachsen und sich dann nicht weiter fortpflan-
                zen. Bei einer normalen Lebensspanne von gut zwei Jahren ist
                der Bestand dann schnell erloschen.
                  Halter, die diese Art über mehrere Jahre und Generationen
                erfolgreich pflegten, haben nahezu täglich feines, ausgesiebtes
                Tümpelfutter gereicht. Wer das nicht hat, sollte Artemia-Nauplien
                füttern, möglichst angereichert mit einem Vitamin- und Amino-
                säurenmix, wie er jetzt immer häufiger im Fachhandel angeboten
                wird.
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                PROBLEME?
                Es kursieren schon länger Gerüchte über mögliche positive Be-
                einflussung  durch  UV-Licht,  aber  das  halte  ich  inzwischen  für
                unwahrscheinlich. Mein Fokus richtet sich bei der Haltung eher
                auf die passenden Temperaturen von mindestens 25-26 °C und
                eine üppige und abwechslungsreiche Ernährung. Ein regelmäßiger
                Teilwasserwechsel mit temperiertem, möglichst abgestandenem
                Wasser ist ebenso unerlässlich. Auch das Thema Parasitenbefall
                sollte  nicht  vernachlässigt  werden.  Gerade  Lebendgebärende
                scheinen Würmer etc. geradezu einzusammeln. Und bei diesen
                kleinen, quirligen Fischen wird ein Befall mit zum Beispiel Fräs-
                kopfwürmern schnell übersehen. Auch wenn sie auf den ersten   3
                Blick aussehen wie kleinere Guppys, sind sie doch nicht ganz so
                problemlos zu halten wie diese. Es sind Fische, um die man sich
                permanent kümmern und bemühen muss. Wenn es gut läuft
                und man den „Dreh“ raus hat, sind es aber auch wunderschö-
                ne Fische, die einem viel Spaß machen. Alleine den „Tanz“ der
                Pfauenaugenkärpflings-Männchen um ihre Weibchen live zu be-
                obachten, ist die Mühe wert.
                                              Text & Fotos: Elke Weiand


                Bei einigen Männchen treten die Schwarztöne fast ganz in den
                Hintergrund (1). Die Färbung der Weibchen reicht von gar nicht
                rot (2) über einen teilweise rot gefärbten (3) bis zu einem fast   4
                ganz rötlichen Körper (4).



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