Page 47 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 03/2016
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FISCHE
Die Gattung Lepidiolamprologus ist im Tan-
ganjikasee endemisch und enthält derzeit
nur acht Mitglieder sowie zwei wohl noch
unbeschriebene Arten. Allerdings sind
einige Wissenschaftler der Ansicht, dass
mehrere Vertreter der Gattungen Neolam
prologus und Lamprologus ebenfalls dazu-
gehören. So ist also die genaue Anzahl der
Gattungsmitglieder unklar.
Aktuell gehören die folgenden Arten
zu Lepidiolamprologus: L. attenuatus, L.
cunningtoni (der aber näher mit Neolam
prologus als mit anderen Vertretern die-
ser Gattung verwandt ist), L. elongatus,
L. kamambae, L. kendalli, L. mimicus, L. Jungfische anderer Arten, die genauso wie Lepidiolamprologus
nkambae und L. profundicola sowie die der eigene Nachwuchs verteidigt wurden. cunningtoni ist näher
noch unbeschriebenen Arten L. spec. Dabei profitieren die fremden Jungfische mit Neolamprologus
„meeli“ und L. spec. „meeli-boulengeri“. von der Aggressivität der Lepidiolampro modestus verwandt als
mit anderen Arten der
logus beim Schutz ihrer Jungen, während Gattung Lepidiolamp-
BESONDERHEITEN wiederum deren vergrößerte Anzahl das rologus.
In der Natur gelten diese Arten als ag- Überleben von mehr eigenen Jungfischen
gressiv und einige auch als Fischfresser. ermöglichen soll.
So imitiert L. mimicus z. B. Körperform In einem anderen Fall durften sich
und Zeichnung einiger – friedlicher – cy- Gruppen der friedlichen Xenotilapia bou
prichromer Cichliden, um sich so besser lengeri dem Nest nähern, um dort Schutz
Jungfischschwärmen nähern zu können. vor schuppenfressenden Cichliden zu
Aber nicht alle diese Arten sind „Wölfe finden, die von den Lepidiolamprologus
im Schafspelz“. So fand man in den Nes- vehement aus der Umgebung vertrieben
tern von L. elongatus und L. attenuatus wurden.
Neolamprologus meeli
gehört zu den kleine-
ren Schneckencichli-
den, die vielleicht in
die Gattung Lepidio-
lamprologus gehören.
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