Page 19 - Aquaristik Fachmagazin Ausgabe 01/2016
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TITELTHEMA




                                                                                                            Inzwischen gibt es
                                                                                                            zahlreiche Zucht-
                                                                                                            formen, hier die
                                                                                                            Variante M. rami-
                                                                                                            rezi „Gold“.
                                                                                                            Ein naher Ver-
                                                                                                            wandter von
                                                                                                            M. ramirezi ist
                                                                                                            der Bolivianische
                                                                                                            Schmetterlings-
                                                                                                            buntbarsch
                                                                                                            (M. altispinosus).












                Wer „Zwergbuntbarsche“ sagt, denkt fast immer zu-
                erst an Südamerika. Tatsächlich sind von hier bislang
                über  100  kleine  Buntbarsche  beschrieben  worden.
                Schätzungen gehen aber dahin, dass es noch deutlich
                mehr werden, vor allem in der Gattung Apistogram-
                ma. Aber daneben gibt es noch etliche Gattungen, die
                ebenfalls sehr schöne Vertreter haben.

                DER SCHMETTERLINGSBUNTBARSCH
                Als er im Jahre 1956 zum ersten Mal importiert wur-
                de, leitete er eine echte Wende ein. Denn führten
                die Zwergbuntbarsche bis dahin eher ein Schatten-
                dasein, rückten sie durch dieses Farbwunder in den   Männchen  mit  mehreren  Weibchen  –  gilt  für  die
                Mittelpunkt des Interesses. Ursprünglich als Apisto-  anderen  Vertreter  dieser  Gattung,  die  zwar  jetzt
                gramma beschrieben, wurde bald klar, dass es sich   „nur“  knapp  90  beschriebene  Vertreter  hat,  aber
                um  einen  Vertreter  einer  neuen  Gattung  handelt.   nach Expertenmeinung bis zu 400 Arten umfassen
                Denn im Gegensatz zu diesen ähnlich großen Süd-  könnte. Nachzuchten, die zahlreich im Handel ver-
                amerikanern sind die Schmetterlingsbuntbarsche (die     treten  sind,  vertragen  meist  auch  normales  Lei-
                heute  Mikrogeophagus  ramirezi  heißen)  Offenbrü-  tungswasser. Viele Arten fühlen sich bei Temperatu-
                ter. Sie laichen etwa auf einem geeigneten Stein ab   ren zwischen 24 und 26 °C wohl. Einige Arten, wie
                und beide Geschlechter bewachen den Nachwuchs   A. borellii, vertragen auch etwas tiefere Werte.
                bis in die ersten Tage des Freischwimmens. Auch an -
                dere  südamerikanische  Zwergbuntbarsche  sind  Of-  WESTAFRIKANER
                fenbrüter, wie etwa die Schachtbrettbuntbarsche der     Die Arten aus der Verwandtschaft der Gattung Pelvi-
                Gattung Dicrossus.                            cachromis, von denen etwa der Purpurprachtbarsch
                                                              (P. pulcher) zum Standardangebot des Zoofachhan-
                APISTOGRAMMA                                  dels  gehört,  zählen  ebenfalls  zu  den  Zwergbunt-
                Wolfgang Staeck beschreibt in diesem Heft die Pfle-  barschen.  Die  Haltung  und  Zucht  ähnelt  in  vielem
                ge und Zucht von Zwergbuntbarschen des A.-nijsse-  denen  der  Vertreter  von  Apistogramma,  allerdings
                ni-Komplexes. Ähnliches – saures, weiches Wasser,   gibt es einige deutliche Unterschiede. So wird zwar
                einige Höhlen, paarweise oder im Harem, also ein   in Höhlen gelaicht, aber die Initiative dazu geht von



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