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gen Schlupf­lö­chern, dass das Männ­chen Mühe hat, das Ge­le­ge zu be­sa­men.

Notf­alls samt es am Höhl­ene­ in­gang ab, was aber meist nicht zu schlecht­en

Be­fruch­tungs­ra­ten führt: Of­fen­bar ge­lan­gen durch die Flos­sen- und Kör­per­-

be­we­gun­gen der Fi­sche ge­nü­gend Sper­mi­en zum Ge­le­ge. Die ‚P-Typ-Eier‘

äh­neln de­nen der Apis­to­gram­ma, sind aber größ­ er und hän­gen an ein­ em

län­ge­ren Fa­den­bün­del, sind also ge­gen das Sub­strat be­weg­lich; bei je­der

Wass­ er­be­we­gung wo­gen sie hin und her und wer­den so mit Sau­erstoff ver­

sorgt. Das Weib­chen steht un­ter den Eie­ rn, hält na­he­zu Körp­ erk­ on­takt, fä­

chelt und säu­bert die Eier mit dem Maul. Bei etwa 29 °C schlüpf­en die Lar­

ven nach drei Ta­gen, bei 25 °C am fünft­en Tag.

Meist werd­ en sie am Höh­len­bo­den von der Mut­-

ter auf ein­ en Hauf­en ge­spuckt, wo sie mit ihr­en

am Hin­ter­kopf be­find­li­chen Haft­drü­sen zu­sam-

m­ en­kle­ben. Of­fen­sichtlich hängen manche Weib--

chen die Lar­ven aber, zum­ ind­ est teil­weis­ e, an der

Höh­len­de­cke auf.

Je nach Tem­pe­ra­tur schwim­men die Jun­gen

nach acht bis elf Ta­gen in der Bruth­ öhl­e auf und

ver­las­sen sie ein­ en Tag spät­er. Sie schar­en sich

zu­nächst dicht um ihre Mut­ter, die nun eine

mehr oder we­ni­ger deut­li­che Kon­trast­fär­bung

zeigt. Der Va­ter hält sich in der Nähe sein­ er

Fa­mi­lie auf und si­chert das Umf­eld, wird aber

auch in­mitt­en der Jung­ en ged­ uld­ et oder löst

das Weibc­hen ab, wenn es Futt­er sucht oder

an­de­re Fi­sche ver­jagt. Bei­de grei­fen po­ten­zi­el­le

Geg­ner mit ge­senkt­em Kopf und in deutl­ic­her

Kon­trast­fär­bung an und füh­ren da­bei oft ei­nen

re­gel­rech­ten Kopf­stand aus.

Wäh­rend sich die Jung­fis­ che der meist­en Ar­

ten, zu­min­dest die des For­men­krei­ses um C. re­

ga­ni, über sechs bis acht Mo­na­te bis zum Ein­

tritt der Ge­schlechts­rei­fe un­ter­ei­nan­der recht

fried­lich ver­hal­ten, be­gin­nen die anderer Ar­ten

schon recht früh, ein­ and­ er zu verj­ag­ en. Dies ist

etwa bei C. uro­se­ma und C. com­pres­si­-                  Im Kopfs­ tand – und kräf­tig ge­streift – geht die
ceps der Fall.                                              Mut­ter auf Fress­fein­de los.

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