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Carapax hervor. Der Carapax ist vorne oben lan-                      Carapax mit Bedornung und Regionen
zenartig verlängert. Dieser Fortsatz, das Rostrum,
trägt bei vielen Gattungen von Süßwassergarnelen                                                      Supraorbitalregion
sehr wichtige Bestimmungsmerkmale. Die Form,
die Länge im Verhältnis zur Länge der Antennenbasis                  Kardialregion                 Antennalregion
und der Länge des Carapax sowie die Anzahl der                                                     hepatische Region
Zähne am oberen und unteren Rand des Rostrums
sind unverzichtbare Merkmale bei der Garn­ elen­                                          Branchiostegalregion
bestimmung.
                                                      1. Antenne (AntennulaeS)WG 007               2. Antenne (Antennae)
   Der unter dem Carapax liegende und aus den
miteinander verschmolzenen Kopf- und Brustteilen                                 Geißeln
gebildete Cephalothorax setzt sich aus fünf Seg­
menten der Kopfregion und acht Segmenten der                      3  1.-3. Antennen-                                      Scaphozerit
Brustregion zusammen. Am vordersten Seg­ment                      2  basissegment                                                 Geißel
entspringen die ersten Antennen (An­ten­nulae).                   1
Seitlich am ersten Segment der dreiteiligen An­ten­                     Stylozerit
nen­basis sitzt eine spitze Schuppe, der Stylozerit.  Statozyste                          SWG 008
Dessen Länge im Vergleich mit der des ersten
Segmentes ist bei Zwerggarnelen der Gattung           re Abdeckung des Auges) oder überhaupt stark
Caridina als Bestimmungsmerkmal von Bedeutung.        zurückgebildeten Augen zu erkennen. Dass alle
                                                      höhlenbewohnenden Arten noch rudimentäre
   Das am zweiten Körpersegment entspringende         Reste der Augen aufweisen, ist insoweit zu inter-
zweite Antennenpaar (Antennae) ist zweiästig aus-     pretieren, dass die Vorfahren dieser Arten irgend-
gebildet. Den Innenast (Endopodit) bildet dabei       wann einmal in Oberflächengewässern beheima-
die vielsegmentige und ebenfalls mit mechanore-       tet waren. In den Augenstielen der Dekapoden lie-
zeptiven Härchen versehene Antenne, die bei man-      gen lebenswichtige Hormondrüsen, mit denen die
chen Arten die Körperlänge übertreffen kann. Der      Pigmentzellen des Panzers, der Stoffwechsel, das
Scaphozerit, eine im distalen Rand dicht bewim-
perte Schuppe, trägt an der Außenkante einen
Zahn und stellt den Außenast (Exopodit) dieses
Körperanhanges dar.

   An der Basis der zweiten Antennen münden die
Ausführungsgänge der Grünen Drüse, über die der
Harn der Garnelen ausgeschieden wird.

   Die aus tausenden Einzelaugen (Ommatidien)
zusammengesetzten halbkugelförmigen Komplex­
augen sitzen sehr beweglich an langen Augen­
stielen, was den Garnelen das Beobachten in alle
Richtungen ermöglicht. Nur bei unterirdisch leben-
den Arten sind die Augen ganz oder teilweise re-
duziert, da die Ausbildung dieses Sinnes in völliger
Dunkelheit sinnlos wäre und wertvolle Energie ver-
brauchen würde. Solche Arten sind deshalb leicht
am Fehlen einer Pigmentierung der Cornea (äuße-

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