Page 53 - terraristik Ausgabe 3/2015
P. 53

Optik gestellt werden. Entsprechend   auch nicht bekannt. Dazu untersucht   Ganzjährig gut gefüllt sind die Racks
           kommen Kunststoffboxen zum Einsatz,   der Tierarzt jeden Import und muss ihn   für die Schlangen. Hier gibt es vor al-
           die als Terrarium umgebaut sind. Die-  für den Verkauf nach der Quarantäne   lem  Kornnattern  in allen  Farbvarian-
           se stehen in Standardlagertechnik-Re-  freigeben.                         ten. Der Trend geht aber auch zu klein-
           galen,  die  teils  als  Rack  mit  Lüftung                               bleibenden Schlangenarten wie die
           und  Beleuchtung  umgebaut  sind.  Da-  99% Nachzuchten                   wunderschönen Bambusnattern (Oreo-
           durch erhält man eine große Flexibili-                                    cryptophis porphyraceus) oder die sel-
           tät und die Kunststoffterrarien können   Die Tiere sind in zehn Räumen nach Kli-  ten  als Nachzucht  erhältlichen  Gold-
           schnell und einfach im Putzbereich in   ma und Größe getrennt. Zwei Räume   bauchnattern (Liophis). Die Schlangen
           großen Industriespülmaschinen gerei-  sind mit Kühlgeräten ausgestattet, um   bei Hoch sind übrigens zu 99 % Nach-
           nigt werden.                         für Chamäleons und andere montane    zuchten. Auch bei der Königspython,
              Die Einrichtung besteht vor allem   Arten eine artgerechte Nachtabsenkung   für die alleine 900 Terrarien zur Verfü-
           aus Kunststoffhöhlen und -ästen sowie   und  für  hitzeempfindliche  Arten  wie   gung stehen, verzichtet man heute auf
           Kunstrasen als „Teppich“, die auch ein-  Molche die passenden Temperaturen zu   Importe und arbeitet mit deutschen
           fach und hygienisch sauber gehalten   realisieren.                        Züchtern zusammen. Insgesamt gibt
           werden können. Natürlicher Boden-       Raum 1, der Raum mit den Trocken-  es über 5.000 Terrarien, ohne die zahl-
           grund  und  das  Moos  aus  den  Wetbo-  bewohnern, ist ab April bis in den Okto-  losen Dosen und Boxen für das um-
           xen werden regelmäßig gewechselt –   ber quasi verwaist, dann sitzen die Tie-  fangreiche Wirbellosensortiment.
           Hygiene wird großgeschrieben.        re oben unterm Dach im Gewächshaus     Die meisten Arten werden dabei ein-
              Quarantäne gibt es ebenfalls. „Aber   und  genießen beste Bedingungen bei   zeln gehalten, auch die Leopardge-
           im geschlossenen System, nicht in ei-  natürlichem Sonnenlicht. Im Winter   ckos. „In der Praxis haben wir durch
           nem Extraraum“, führt Tierarzt Behn-  birst er dann quasi aus allen Nähten,   die Einzelhaltung sogar weniger Ar-
           cke aus. Die Isolierung in jeweils ein-  während  die  Tropenräume  eher  beitsaufwand als bei Gruppenhaltung.
           zelnen Terrarien reiche aus, denn eine   schwach besetzt sind, denn im Winter   Die Tiere gedeihen perfekt ohne Stör-
           Luftübertragung von Krankheiten sei   ist die Verfügbarkeit bei vielen Arten   einflüsse, während bei Gruppenhal-
                                                eingeschränkt.
           kaum möglich und in diesem Sektor    eingeschränkt.                       tung schnell Krankheiten ins Spiel
           kaum möglich und in diesem Sektor
           Das Unternehmen im Schwarzwald ist eines
           der führenden der Terraristikbranche.




















                                                                                            Tierarzt Dr. Helge Behncke zeigt die
                                                                                                extradicke Winterverpackung.
                                                                                                       Das oberste Stockwerk als
                                                                                                     Gewächshaus ist im  Sommer voll
                                                                                                                      belegt.
                                                                                                                    Foto: privat











            Frisch eingetroffen:
            die Mittelamerikanischen Bändergeckos.




   TER2015-03_Inhalt_Buch.indb   53                                                                              06.07.2015   17:13:02
   48   49   50   51   52   53   54   55   56   57   58