Page 3 - pet Fachmagazin Ausgabe 03/2023

Kommentar

Wichtige

Standortbestimmung

Die Bekanntgabe der Jahresumsatzzahlen 2022 Entscheidender aber als ein paar Prozentpunkte
durch Europas führende Zoofachhandelsgruppe beim Umsatz ist die Leidenschaft, mit der Fressnapf
Fressnapf war in diesem Jahr im In- und Ausland mit sein Ökosystem zielstrebig und unbeeindruckt von al-
besonders großer Spannung erwartet worden. len globalen Krisen aufbaut. Während 2022 die Inflati-
Industrie und Handel erhofften sich von ihnen eine Art
Standortbestimmung der Heimtierbranche in politisch „In den kommenden Jahren, wenn
und wirtschaftlich turbulenten Zahlen. FressnapF seIn neues store-konzept
Im In- und ausland ausrollen wIrd,
dürFte dIe stärke der kreFelder erst
rIchtIg zur geltung kommen.“

on wütete, die Lieferketten durchdrehten und die
Angst vor hohen Energiekosten immer stärker wurde,
hat sich Fressnapf vor allem auf sich selbst
konzentriert. Der Fachhändler hat ständig neue
Services einführt, sein Future-Store-Konzept 3.0.
weiter ausgearbeitet, einen guten Kontakt zu Start-
ups aufgebaut und vielfältige Instrumentarien
geschaffen, um das Verhältnis zu seinen Kunden
noch enger zu gestalten. In den kommenden Jahren,
wenn Fressnapf sein neues Store-Konzept im In- und
Ausland ausrollen wird, dürfte die Stärke der Krefelder
Die Botschaft, dass die Fressnapf-Gruppe im erst richtig zur Geltung kommen.
vergangenen Jahr um mehr als 11 Prozent auf über Im laufenden Jahr rechnet Fressnapf wieder mit
3,5 Mrd. Euro gewachsen ist, macht deutlich, dass die einem zweistelligen Umsatzzuwachs. Auch in
Konsumflaute der als krisenresistent bekannten Heim- Deutschland, so Gründer und Inhaber Torsten Toeller,
tierbranche bislang wenig anhaben konnte. Beim wolle die Fachhandelsgruppe wieder stärker als im
Hunde- und Katzenfutter, den hauptsächlichen Um- Vorjahr wachsen. Sollte die globale Wirtschaft in den
satztreibern, sparen die Konsumenten auch weiterhin kommenden Monaten nicht neuen Schockwellen
nicht. Das ist eine erfreuliche Feststellung, die für viel ausgesetzt werden, gibt es eigentlich keinen Grund,
Erleichterung in der gesamten Heimtierbranche sor- die Ankündigung von Toeller nicht für bare Münze zu
gen dürfte. nehmen.
Das Wachstum der Fressnapf-Gruppe rekrutierte
sich vor allem aus den hohen Auslandsumsätzen und Ihr
dem starken Plus der Onlineshops – also in Bereichen,
in denen Fressnapf noch viel Umsatzpotenzial sieht.
Auf dem deutschen Heimatmarkt, dem nach wie vor
stärksten der Fachhandelsgruppe, erzielten die
Krefelder im vergangenen Jahr ein Umsatzplus in Ralf Majer-Abele
Höhe von 5,7 Prozent. Dieses Ergebnis ist
überzeugend, aber begeistert nicht – vor allem vor Ralf Majer-Abele
dem Hintergrund, dass von dieser Zuwachsrate
inflationsbereinigt wenig oder gar nichts übrigbleiben Telefon 0 72 43/575-230
dürfte. r.majer-abele@daehne.de

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