Page 13 - Sonderbeilage zu pet 11/22 – Trends für Hunde
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TRENDS 2022



               Produktion aus Recylingmaterial, wie zum Beispiel   täten verfügbar, um einen Großteil des Sortiments
               aus geschredderten Kunststoffflaschen, ist längst   in Europa produzieren zu lassen.
               auch in der Heimtierbranche angekommen. Im   Auch bei Hunter werden vermehrt europäische
               Zoofachhandel werden aber auch immer größere   Hersteller einbezogen. So kommt bereits eine Se-
               Sortimente aus natürlichen Materialien angebo-  rie Hundebetten aus Europa. Zudem werden alle
               ten, wie zum Beispiel aus Tauen und Lederstreifen.   Lederprodukte, wie zum Beispiel Halsbänder, Ge-
               Oder eben Stofftiere, wie sie so mancher Hund   schirre und Leinen in der eigenen Manufaktur am
               schon aus Kinderzimmern mitgenommen und sich   Firmensitz in Bielefeld hergestellt. „Durch unsere
               zu eigen gemacht hat. Die Stofftiere der Heimtier-  Manufaktur sind wir – zumindest mit unserem Kern-
               produzenten jedoch sind speziell für sie gedacht   geschäft – relativ unabhängig von Asien“, betont
               und werden vor allem ohne Kunststoffteile ge-  eine Hunter-Sprecherin. Aber auch andere Berei-
               macht, die splittern oder auch verschluckt werden   che des Sortiments sollen noch von europäischen
               können.                             Lieferanten bezogen werden. Doch hier stößt man
                 Und noch ein Aspekt wird zum Thema Nachhal-  durchaus auf ungeahnte Herausforderungen:
               tigkeit immer wichtiger: Die Produktion in Europa.   „Die portugiesische Keramikindustrie ist nach un-
               Die zuletzt vor allem durch die Pandemie ins   seren Recherchen für die kommenden Jahre zu
               Wanken gekommenen Logistikwege haben so   mehr als 100 Prozent ausgelastet, weil der Be-
               manchen Hersteller dazu bewegt, sich von asiati-  darf riesig ist, die Kapazitäten aber noch nicht
               schen Herstellern zu lösen.         entsprechend aufgestockt“, berichtet die Hunter-
                                                   Sprecherin und fasst zusammen: „So ganz schnell
               Was die Hersteller sagen            wird sich wohl kaum ein Unternehmen vom asia-
                                                   tischen Markt lösen können, dafür sind die Verbin-
               „Ja, auch wir wollen uns von Asien-Importen un-  dungen und die über Jahrzehnte gewachsene In-
               abhängiger machen“, wird zum Beispiel aus dem   frastruktur einfach zu stark.“
               Hause Trixie berichtet. Das Unternehmen hat be-
               reits einige Artikel im Sortiment, die in Europa her-
               gestellt werden. Dazu gehören Rollleinen, aber auch
               Geschirre, Liegeplätze, Transportboxen, Hunde-
               spielzeug und Snacks. So heißt es seitens Trixie
               weiter: „Wir forcieren das weiter, haben bereits
               Beteiligungen an entsprechenden Firmen in Europa
               und möchten das in Zukunft ausbauen.“ Dennoch
               gilt es zu bedenken, dass trotz der enorm gestie-
               genen Container-Kosten die Produkte aus China
               oft immer noch deutlich günstiger als aus Europa
               sind: „Viele Verbraucher sind – noch? – nicht bereit
               dazu, für ein vergleichbares Produkt mehr zu be-
               zahlen, weil es aus Europa kommt“, betont eine
               Trixie-Unternehmenssprecherin. Zudem sind hier
               noch nicht die ausreichenden Produktionskapazi-  Produkte aus nachhaltigen Materialien und regionaler
                                                   Fertigung gewinnen an Bedeutung.    13




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