Page 10 - diy Fachmagazin Guetesiegel 07/2024
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„Natürlich nachhaltig“ könnte möglicherweise in direkt dem nä chsten Shitstorm oder der nä chsten
Zukunft zu schwammig und nicht mehr erlaubt sein. Klage die Tü r ö ffnen.“ Die Nachhaltigkeitskommu-
nikation müsse sich umstellen. Er wisse aus ver-
nicht einlö sen kö nnen, schreibt Napierala. Stattdes- gangenen Projekten, dass Verbraucher solche
sen sollten sie ihren Kunden zutrauen zu verstehen, Transparenz honorieren. „Fü r Unternehmen geht
dass tatsä chliche Nachhaltigkeit mit Prozessen ein- es nicht darum, zu zeigen, dass sie die ultimative
hergeht, die keine schnellen Erfolge von jetzt auf Lö sung gefunden haben, sondern dass sie daran
gleich versprechen. Verbraucher erwarteten Trans- arbeiten, das Bestmö gliche zu tun.“ n
parenz und keine sofortige Klimaneutralitä t.
In Deutschland sei damit zu rechnen, dass die
Richtlinie schnell in nationales Recht umgesetzt
wird. „In jedem Fall mü ssen sich Unternehmen
zeitnah auf die neuen Vorgaben einstellen – nicht
nur, um Strafen zu vermeiden, sondern auch, um
im Transparenzwettbewerb nicht als Nachzü gler
zu gelten.“ Darü ber hinaus seien bereits heute
Klagen aufgrund irrefü hrender Behauptungen
mö glich und würden von NGOs wie der Deut-
schen Umwelthilfe auch gefü hrt, warnt Napierala.
„In unserer Beratungspraxis fä llt auf, dass sich
Unternehmen sowohl auf strengere Regulierungen
als auch auf kritischere Verbraucher:innen einstel-
len. Nicht mehr nur mö glichst markige Werbe- „Ich bin recyclbar“ – das muss bald
10 sprü che sind gefragt, sondern Aussagen, die nicht nachgewiesen werden.
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