Page 9 - diy Fachmagazin Gartentrends 06/2024
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Naturschutz: Mit dem Alter wächst
             das Bewusstsein

             Viele Gartenbesitzer wissen aber auch, dass allzu
             akkurat gepflegte Gärten der Biodiversität scha-
             den, weil dort Pflanzen, etwa Wildkräuter, und
             Tiere kein ausreichendes Auskommen finden. Gut
             22 Prozent der Befragten verzichten deshalb der
             Umwelt zuliebe auf etwas Ordnung im Garten
             und weitere 56 Prozent der Deutschen wären dazu
             bereit. Außerdem ergab die Umfrage, dass durch-
             schnittlich mehr als Hälfte der Befragten (55 Pro-
             zent) die biologische Vielfalt in ihren Gärten mit   Foto: Stihl
             gezielten Maßnahmen fördert oder sich vorstellen
             kann, das zu tun (31 Prozent). Dabei steigt die   42 Prozent der Gartenbesitzer verzichten zu Gunsten
             Umsetzungsquote mit zunehmendem Alter: Wäh-  der biologischen Vielfalt auf einen ordentlich
             rend bei den 20 bis 29-Jährigen nur durchschnitt-  gemähten Rasen – sie ziehen eine Blumenwiese vor.
             lich 45 Prozent der Befragten bereits einzelne oder
             mehrere Maßnahmen zur Förderung der Biodiver-  weise „englischen Rasen“ Wert legen, fördern etwa
             sität umsetzen, steigt dieser Wert bei den 30 bis   genauso viele der Befragten (42 Prozent) die bio-
             39-Jährigen auf 48 Prozent und bei den 40 bis   logische Vielfalt in ihren Gärten mit einer Blumen-
             49-Jährigen auf 53 Prozent. Bei den über 50-Jäh-  wiese statt mit einem grünen Einheitsrasen. Au-
             rigen liegt er bei 62 Prozent. Nur für 14 Prozent   ßerdem beteiligt sich rund ein Viertel (24 Prozent)
             aller Befragten kommen Maßnahmen zum Arten-  an der Aktion „No Mow May“, in deren Rahmen
             schutz in ihren Gärten nicht in Frage.   Gartenbesitzer auf das Rasenmähen im wachs-
               Zu den am häufigsten umgesetzten Aktivitäten   tumsstarken Mai verzichten, um die heimische
             zugunsten der Artenvielfalt gehören das Einrich-  Artenvielfalt und Biodiversität im Garten zu unter-
             ten einer Wassertränke für Tiere (70 Prozent) be-  stützen. Dass hier noch weiteres Potenzial exis-
             ziehungsweise das Anbringen eines Futterhäus-  tiert, zeigt die Tatsache, dass fast zwei Drittel der
             chens (64 Prozent), die Auswahl heimischer Pflan-  Befragten (63 Prozent) angaben, dass ihnen die
             zen (63 Prozent), der späte Rückschnitt von Stau-  Aktion „No Mow May“ bislang unbekannt ist.
             den im Frühjahr zur Förderung von Nahrungs-   Insgesamt zeigt das diesjährige Garten-Baro-
             angebot und Unterschlupf für Vögel und Insekten   meter: Wem Ordnung im Garten wichtig ist, der
             (59 Prozent) sowie das Anbringen von Nistkästen   achtet auch verstärkt auf einen ordentlich gemäh-
             (50 Prozent).                        ten Rasen (58 Prozent), während diejenigen Be-
                                                  fragten, die weniger Wert auf Ordnung legen, ver-
             Mähen oder nicht mähen?              stärkt auf einen insekten- und artenfreundlichen
                                                  Rasen achten (51 Prozent). Entscheidend dafür,
             Beim Rasen scheiden sich wiederum die Geister:   wie man es mit der Ordnung hält, ist vor allem das
             Während etwa 4 von 10 Gartenbesitzern (41 Pro-  Alter der Gartenbesitzer und ob es sich um den
             zent) auf einen „ordentlich gemähten“ beziehungs-  Vor- oder den Familiengarten handelt.   n  9




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