Page 28 - diy Fachmagazin Ausgabe 12/2022
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Industrie Direktvertrieb
Ohne Umwege zum Kunden
Eine Studie hat untersucht, welche Chancen der Direktvertrieb
Herstellern bietet und was Kunden dabei erwarten. Die Ergeb-
nisse bescheinigen diesem Vertriebsweg viel Potenzial.
Direktvertrieb ist nicht nur ein Im Direct-to-Consumer-An- Gefragt nach den Herausfor- auch das zeigt die Studie, ist für
Trend, sondern eine Notwendig- satz geht es um den Aufbau ei- derungen beim D2C-Geschäft, knapp die Hälfte der Konsumen-
keit für Unternehmen. Zu diesem ner direkten und starken Bezie- nennen die Hersteller den Auf- ten der Preis des Produktes oder
Ergebnis kommt jedenfalls eine hung zwischen Hersteller und bau eines Kundenstamms (51 der Dienstleistung entscheidend
Studie, die der Digitaldienstleis- Konsumenten. „D2C bedeutet Prozent), die technische Um- dafür, welchen Verkaufskanal sie
ter Diconium gemeinsam mit für Hersteller, dass sie die Ho- setzung (48 Prozent) sowie die wählen. Damit Hersteller und
Statista unter Herstellern, Kon- heit über die Nutzerbedürfnisse große Verantwortung in Bezug Marken positiv in Erinnerung blei-
sumentinnen und Konsumenten zurückerobern: Keine übliche auf Kundenzufriedenheit (47 ben, sind laut der Umfrage gute
durchgeführt hat. Innerhalb der und aufwändig gestaltete Markt- Prozent). Produkterfahrungen (76 Prozent),
kommenden fünf Jahre erwar- forschung kann so schnell, effi- Die Befragung unter Konsu- ein übersichtlicher und intuitiv
ten demnach 68 Prozent der zient und nachhaltig Daten lie- menten zeigt, dass Direktvertrieb bedienbarer Online-Shop (55
Hersteller, die Direct-to-Consu- fern, wie es der direkte Kontakt auch von der Kundschaft ge- Prozent) sowie ein attraktiver
mer (D2C) bereits nutzen, dass mit den Nutzerinnen und Nut- schätzt wird. Demnach kaufen Aufbau der Website (50 Prozent)
sie damit mehr Umsatz generie- zern möglich macht“, sagt Daniel 60 Prozent lieber direkt bei einem am wichtigsten.
ren als heute. Aktuell generiert Rebhorn, Managing Director von Hersteller oder einer Marke als n
knapp ein Drittel von ihnen über Diconium. bei einem Händler ein. Allerdings,
den Direktvertrieb einen Anteil
von 50 bis 74 Prozent ihres Ge-
samtumsatzes. 63 Prozent der
Hersteller halten D2C als Ver-
triebsmodell für (sehr) relevant.
In der DIY-Branche werden
Direct-to-Consumer-Angebote oft
nicht gern aktiv angepriesen. Man
beruft sich meist auf den Handel
als bevorzugten Vertriebsweg.
Doch auch unter den Herstel-
lern für Heimwerker- und Gar-
tenbedarf finden sich zahlreiche
Beispiele. So verkauft etwa Led-
vance Leuchten über einen eige-
nen Onlineshop, Profagus bietet
Grillzubehör auf diesem Weg an,
Kärcher seine Reinigungsgeräte
und auch Parador oder Weber-
Stephen nutzen diese Verkaufs-
methode. Der Grillhersteller bietet
mit seinen Weber Original Stores
sogar eine stationäre Variante Kärcher-Produkte etwa sind nicht nur im stationären Einzelhandel zu finden,
des Direktvertriebs an. die Reinigungsspezialisten bieten ihre Geräte auch über einen eigenen Onlineshop an.
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