Page 45 - diy Fachmagazin Ausgabe 10/2022

Mit Arbeitskleidung will man sich sehen lassen können.

Gerade beim Sortiment Arbeitskleidung und Schutzausrüstung kommt es
auf die Präsentation am POS an.
entsprechenden Arbeitsschutz- den Fachhandel. Denn bei unzu-
produkte „grundsätzlich neben reichender Beratung werde dem
den Materialien und Werkzeugen Käufer schnell das Gefühl vermit-
für DIY-Projekte am POS platziert telt, in einem undurchdringbaren
werden – etwa nach dem Motto: „Schutzpanzer“ zu stecken, der
‚Passendes Zubehör für Ihren garantiert vor allem schützt. Un-
Gesundheitsschutz.‘“ fälle seien dann um so dramati-
Über die Präsentation am scher einzuordnen. „PSA funkti-
POS macht man sich auch bei oniert eben nur, wenn sie auch
Willux Gedanken. Der Berufsbe- fachgerecht angewendet wird“,
kleidungsspezialist beobachtet, ist Tekiela überzeugt. n Die Grenzen zum Outdoor- und Freizeitbereich sind fließend.
dass Workwear und Produkte
zur Arbeitssicherheit in den ver-
gangenen Jahren verstärkt in die Rückgang prognostiziert
Baumärkte gekommen sind. Ge- Die Berufs- und Schutzkleidungsbranche erlebte bis zum Beginn der Corona-Pandemie eine weitgehend
messen an der Bedeutung des
stabile und positive Entwicklung. Marketmedia24 sagt dem Markt jedoch bis 2030 im besten Fall einen
Themas Arbeitssicherheit sei das deutlichen und im schlechtesten Fall einen katastrophalen Einbruch voraus. Die Kölner Marktforscher
Sortiment jedoch noch unterre- haben im „Branchenreport Berufs- und Schutzkleidung 2022“ mögliche Szenarien für die Zukunft entwi-
präsentiert – eine Aussage, die ckelt. Darin gehen sie von einer Gegenwart aus, in der die Corona-Pandemie nicht wirklich überwunden
man ja auch optimistisch deuten ist und der Krieg in der Ukraine die Branche erheblich beeinträchtigt. In drei von vier Szenario-Varianten
kann: Da geht noch mehr.
zeichnen sich Umsätze ab, die zumindest zwischenzeitlich kaum höher oder sogar deutlich niedriger
Allerdings wird immer wieder
ausfallen als vor einem Jahrzehnt. Schon vor dem Krieg hatte die Branche demnach mit Umsatzver-
das Thema qualifizierte Beratung lusten zu kämpfen. Nimmt man die beiden Corona-Jahre zusammen, liegen Ende 2021 die Umsätze
angesprochen. Insbesondere für Berufskleidung und persönliche Schutzausrüstung (PSA) insgesamt um 3,6 Prozent niedriger als
zum PSA-Sortiment vermisst Ende 2019. Die Berufskleidung traf es mit einem Minus von 4,5 Prozent härter als die persönliche Schut-
auch Christian Tekiela, Sales Di- zausrüstung (minus 2,7 Prozent). Trotzdem weist der Umsatzvergleich des Gesamtmarktes 2016 zu
rector Fristads Deutschland, ein
2021 noch immer ein Umsatzplus von 3,3 Prozent aus. Auch in dieser Branche ist der Distanzhandel
solches Beratungsangebot im
auf dem Vormarsch. Im Rückblick auf die vergangenen fünf Jahre hat der Online-Handel als einziges
DIY-Handel. Das Unternehmen Handelsformat seinen Marktanteil ausgebaut – von 8,5 Prozent auf 12 Prozent.
fokussiere sich deswegen auf

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