Page 44 - diy Fachmagazin Ausgabe 10/2022
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Workwear Branchenreport
Anziehendes Sortiment
Arbeitskleidung und persönliche Schutzausrüstung haben inzwi- „Das gibt nicht nur den Baumärk-
schen ihren festen Platz im Baumarktsortiment, auch weil die ten Sicherheit, sondern vor allem
den Kunden.“
Grenzen zur Kategorie Outdoor und Freizeit fließend sind. Aber Den Qualitätsaspekt hebt
am POS besteht noch Nachholbedarf. auch Dietmar Scheibler, Ge-
schäftsführer von Scheibler Work-
Das Thema Workwear ist bereits lenwert der Workwear in den zum Arbeiten getragen. Viele weark, hervor: „Als langjähriger
ins Baumarktsortiment eingezo- Baumärkten zugenommen hat“, Produkte sind quasi Grenzgän- Lieferant für Baumärkte ist für
gen, als es noch Arbeitskleidung bestätigt Dieter Gorff, Direc- ger und sind schon eher der Ka- uns in den letzten Jahren deut-
hieß. Unter dem englischen Ober- tor Sales Home Improvement & tegorie Outdoor/Freizeit zuzu- lich geworden, dass Baumärkte
begriff Workwear wird üblicher- Professional Handcraft bei Küb- ordnen. Somit wachsen die Ziel- verstärkter auf gute Qualität set-
weise neben der klassischen ler Workwear. Er verweist unter gruppen und die Käuferschaft zen. Die allgemeinen Ansprüche
Arbeitskleidung auch die soge- anderem auf das gestiegene der Baumärkte.“ an Arbeitsbekleidung und Sicher-
nannte persönliche Schutzaus- Qualitätsbewusstsein der Trä- Gerade weil Arbeitskleidung heitsschuhe haben sich stark er-
rüstung (PSA) zusammenge- ger: „Egal ob Heimwerker, am- vermehrt in der Freizeit getragen höht“, sagt Scheibler.
fasst. bitionierter Heimwerker oder werde und man sich damit „be- Allerdings sieht man in der
Die Einschätzung des Ver- Profi-Handwerker – wo früher wusst und gern“ in der Öffent- Branche durchaus noch Luft
triebskanals Baumarkt für das die ‚alte Jeans‘ ausgereicht hat, lichkeit zeige, werde auch der nach oben, wenn es um das
Workwear-Sortiment ist nicht wird heute sehr gerne in eine Aspekt der Nachhaltigkeit immer Engagement des DIY-Handels
ganz eindeutig, aber Potenzial moderne, funktionale Arbeits- wichtiger, beobachtet Gorff. Das für diese Warengruppe geht.
wird hier meist noch gesehen. hose investiert“, beobachtet er. Unternehmen setzt deswegen Grundsätzlich sei es erst einmal
„Es ist in der Tat so, dass in den „Workwear ist heute salonfähig auf Siegel wie Oekotex, Fairtrade zu begrüßen, wenn in Baumärk-
vergangenen Jahren der Stel- und wird auch nicht mehr ‚nur‘ Cotton oder den grünen Knopf. ten Schutzprodukte angeboten
werden, meint Jan Binder, Ge-
schäftsführer von Team Direkt.
„Denn jeder Schutz ist erst ein-
mal besser als gar keiner, gerade
auch im Heimwerkerbereich“,
sagt er. Tatsächlich beschränke
sich das Sortiment meist je-
doch auf Arbeitsjacken, -hosen,
-schuhe und -handschuhe. An-
dere Produkte rund um die Ar-
beitssicherheit wie Schutzhelme,
Augen- und Gesichtsschutz,
Atem- oder Gehörschutz „findet
man doch eher spärlich“.
Am meisten bedauert Bin-
der, dass der Kunde am POS
meist alleingelassen werde:
„Nicht jeder Kunde denkt beim
Einkauf für sein Projekt an mög-
liche Unfallgefahren.“ Er emp-
In seinem Flagship-Store in Korneuburg spielt die österreichische Lagerhaus-Gruppe das Thema Bekleidung fiehlt neben Kauf- und Entschei-
richtig groß. dungshilfen am Regal, dass die
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