Page 40 - diy Fachmagazin Ausgabe 09/2022
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Öko- und
Bioprodukte Compo
Im Gespräch mit einem
grünen Vordenker
Zu Anfang des Jahres hat Compo die Heinr. Propfe Chem. Fabrik
GmbH übernommen, ein weiterer Schritt im Rahmen der
definierten Nachhaltigkeitsstrategie. diy hat sich mit Compo-CEO
Stephan Engster und Dr. Herbert Propfe zum Gespräch getroffen.
In der März-Ausgabe haben Sie Ukraine kamen neue Herausfor- in Europa. Auch wenn vielleicht insbesondere auch im Nutzgar-
vom großen Zuspruch im Bio- derungen auf uns alle zu. Natür- nicht das Geld da ist, den Gar- ten. Wir sehen dies bei unserer
Sortiment berichtet. Seitdem lich mussten über die gesamte ten komplett neuzugestalten, Marke Compo, aber auch in der
hat sich einiges getan, gerade Kette die Preise angepasst wer- sind Hobbygärtner aber doch be- Handelsmarke.
politisch, aber auch verbrau- den, bei der blitzartigen Entwick- reit, weiterhin in die Pflege ihrer
cherseitig. Inwiefern war und lung war dies aber nur zum Teil Pflanzen zu investieren. Interes- Ein Meilenstein in dieser Phase
ist Compo von den Auswirkun- möglich, und die Industrie musste sant ist auch, dass gerade in die- war die Integration der Propfe
gen betroffen? einen großen Anteil im laufenden sen Zeiten Markenpräferenz und GmbH. Sie haben vorher schon
Jahr intern kompensieren. Loyalität zu einer starken Marke zusammengearbeitet, wie darf
Engster: Das Jahr war bisher eine Wir haben in diesem Jahr ge- eine besondere Rolle spielen; für man sich diese Kooperation
Achterbahnfahrt für viele Unter- sehen, dass der Endverbraucher Experimente bleibt wenig Geld bisher vorstellen?
nehmen. Auch in der Gartenbran- sich zwar ein Stück weit einge- und Raum.
che prägten Engpässe in vielen schränkt und größere Anschaf- Dabei ist es besonders er- Propfe: Der Verkauf der Firma ist
Bereichen den Jahresbeginn, dies fungen aufgeschoben hat, aber freulich, dass auch die Nach- sicherlich einer der einschnei-
einhergehend mit Preissteigerun- die Freude am Garten nicht ver- frage nach den traditionell et- dendsten Schritte in unserer Ge-
gen auf der Rohstoff-, Frachten- loren gegangen ist und qualita- was höherpreisigen Bio-Produk- schichte. Wir haben aber bereits
und Energieseite. Priorität Nr. 1 tiv hochwertige Verbrauchsgü- ten beständig ist. Der Bedarf an seit über zwei Jahrzehnten eine
für uns war es, die Lieferfähigkeit ter weiterhin stark nachgefragt biologischen Lösungen wurde intensive Geschäftsbeziehung
auf dem gewohnten Qualitätsni- wurden. Von uns in Auftrag gege- sogar ein Stück weit beschleu- mit Compo geführt. Dabei ha-
veau sicherzustellen und Preise bene Studien bestätigen diesen nigt. Nachhaltiges Gärtnern ist ben sowohl Compo als auch wir
so lange wie möglich stabil zu Trend und prognostizieren eine dem Endverbraucher immer uns immer in die gleiche Rich-
halten. Mit der Entwicklung in der Fortsetzung in Deutschland und mehr ein wichtiges Anliegen, tung bewegt: Für beide Seiten
ist Bio nicht nur ein Schlagwort.
Wir möchten Ökonomie und Öko-
logie in Einklang bringen.
Nun ist häufig von einer Zei-
tenwende die Rede. Eine Zeiten-
wende erleben wir auch im Gar-
tenbereich: Immer mehr Kunden
erkennen, dass Bio mehr als nur
ein Etikett oder eine Mode ist und
Stephan Engster (l.) und Dr.
Herbert Propfe wollen die
Entwicklungsgeschwindigkeit in
Richtung Bio und Nachhaltigkeit
weiter beschleunigen.
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