Page 3 - diy Fachmagazin Ausgabe 03/2022
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Kommentar
Auf ins Ungewisse!
Die so oft beschworene Glaskugel wäre in diesen mationsquelle Nummer 1 – den Onlinekanälen –
Zeiten bestimmt sehr hilfreich – sowohl für den abholt, sie in die Märkte bringt, dort begleitet und
Handel als auch die zuliefernden Unternehmen. ihnen auch nach dem Kauf weiter zur Seite steht.
Fällt doch der Blick in die kommenden Monate Die Deutschen sind so weit, und das betrifft
oder auch nur die anstehenden Wochen nicht nur nicht nur die jüngere Generation. Auch Senioren
schwer, er scheint oft sogar unmöglich. Gründe bewegen sich immer häufiger in der digitalen
dafür gibt es viele: gestörte Lieferket- Welt und nutzen zunehmend ver-
ten, steigende Preise, überraschende netzte Geräte, wie eine aktuelle Stu-
Änderungen der Corona-Regelungen, die des Digitalverbands Bitkom zeigt.
Terminabsagen und Verschiebungen, Der niederländische Klimatechnik-
Krankheitsfälle oder auch Unwetter- spezialist Eurom etwa produziert
ereignisse – wie man vor etwa ei- Heiz- und Kühlanlagen, die sich per
nem Dreivierteljahr in weiten Teilen Smartphone-App steuern lassen und
Deutschlands schmerzlich zu spü- dadurch beim Stromsparen helfen
ren bekam. sollen (Seite 37). Nachhaltige Lösun-
Wer sich da festlegen will und gen sind auch bei Curver ein Thema.
muss, begibt sich in unsicheres Der Hersteller von Kunststoffproduk-
Fahrwasser. So klagt auch Mellerud-Chef Mar- ten hat Ordnungshelfer im Sortiment, die komplett
cus Roth, er wisse meist nicht, ob, wann und zu aus Recyclingmaterial bestehen (Seite 36). Der
welchem Preis die bestellten Rohstoffe erhältlich Nachhaltigkeit wendet sich ebenfalls Compo auf
sein werden (Seite 26-27). Wer solch schwierige seinem Ziel zu, Green Leader der grünen Branche
Situationen meistern will, schafft das schwer al- zu werden. Dabei geht es um Produkte, Inhalt-
lein. Kooperation ist angesagt und die baut auf stoffe, Recyclingverpackungen – und vor allem
Transparenz. Das schlägt sich nicht nur in den um Augenmaß und Balance, wie CEO Stephan
Beziehungen zwischen Handel und Industrie Engster im Gespräch auf Seite 58-59 erläutert.
sowie zwischen den Partnern entlang der Wert- Diese und weitere Trends rund um das Zuhause
schöpfungskette nieder, auch der Endkunde von Morgen stellt der Schwerpunkt dieser Aus-
schätzt in unsicheren, manchmal chaotischen gabe vor. In eine ähnliche Richtung geht auch die
Zeiten eine offene Kommunikation. So ist man Titelgeschichte, die sich mit den Ergebnissen der
doch über eine verspätete Lieferung weniger ver- Einhell-Delphi-Studie beschäftigt. All diese Kon-
ärgert, wenn der Anbieter über die Verzögerung zepte haben eins gemeinsam: Sie wagen den
informiert, Gründe nennt und auf dem Laufenden Blick nach vorne und bieten Ideen, wie man ak-
hält. Wenn dann noch eine gute Beratung, Tipps tuellen Problemen begegnen kann. Damit kann
zur Anwendung und After-Sales-Unterstützung man trotz trüber Glaskugel optimistisch bleiben.
hinzukommen, ist auch der Kunde mit im Boot.
Eine ähnliche Richtung schlägt Permaplay ein Herzlichst Ihre
(Seite 28-29). Das Unternehmen will Händler
dabei unterstützen, den Besuchern ihrer Märkte
mithilfe von POS-Medien aktuelle Informationen
zu bieten. Denn eines ist klar: Ohne digitale Ver- Laura Rinn
knüpfung wird der stationäre Handel in Zukunft
nur schwerlich bestehen können. Davon ist auch
Marcus Roth überzeugt. Er prognostiziert einen Tel.: +49/7243/575-204 • l.rinn@daehne.de
hybriden Handel, der den Kunden an seiner Infor-
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